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Kroatien - über Italien nach Rovinj

  • Walter Blattmann
  • 9. Mai
  • 9 Min. Lesezeit

Nach unserem Heimaturlaub sind wir unterwegs ans schwarze Meer. Die Reise führt uns über Italien in die Slowakei und dann über Kroatien nach Bosnien. Danach fahren wir über Serbien nach Bulgarien ans Schwarze Meer.

Familienerinnerungen und Bibione

Nach unserem bewegenden und schönem Heimaturlaub in der Schweiz fahren wir mit unserer Familie und Freunden nach Stabiuzzo in die Region von Treviso. Dort haben wir ein idyllisches Landhaus gemietet. https://www.lacastellanabreakfast.com/de/

Dort geniessen wir die Ruhe und die traumhaften Orte in der Umgebung. Es ist schön wieder mit der Familie vereint zu sein.

Die Familie von Tamara kommt aus der Region Treviso und Vicenza. Darum ist es für uns ein Nostalgie -Trip 😃. Dabei darf ein Strandbesuch in Jesolo und das Restaurant Tempini https://tempiniristorante.com/de/ auf keinen Fall fehlen. Auch ein Drohnenflug hat immer Platz. Es hat wenig Leute, da der Saisonstart erst Mitte Mai ist.

Ein Muss ist jeweils auch ein Abstecher nach Venedig. Diese Stadt, auf Millionen von Baumstämmen errichtet, ist jedes Mal fantastisch. Immer wieder lerne ich etwas Neues über die Geschichte von Venedig. Hast du dich schon mal gefragt warum der Markusplatz, der Markusturm und die Markuskirche so heissen? Oder warum an Sonn- und Feiertagen der Markusbanner im Winde weht? Sogar das Stadtwappen mit dem Markuslöwen ist nach Markus benannt. Der geflügelte Löwe steht für den Apostel Markus, der Autor einer der 4 Biografien von Jesus. Eine Pfote des Löwen liegt auf einem offenen Buch, welches das Markus Evangelium darstellt. Überall in Venezien ist dieses Symbol zu finden. Auch auf dem unteren Bild ragt der Löwe über dem Tor.

Wir gönnen uns in gefühlt jeder zweiten Gasse ein Gelato 😋. Nach meinem kulinarischen Empfinden ist das eher noch an der unteren Genussgrenze...

Das Zusammensein mit Familie und Freunden erfüllt mich mit grosser Dankbarkeit und Liebe.

Es erstaunt auch niemanden, dass Tamara "alle" Namen der Blumen kennt. Sie ist so belesen und kann sich diese Namen sogar merken.

Ein Besuch in Treviso gehört zu den "Möst" und am Abend sehen wir den Champions League Halbfinal in einem Pub. Piazza del Signori zeigt immer wieder wie wohlhabend die Venezianer in den umliegenden Regionen gelebt haben. Shoppen, schlendern und ein feines Essen in einem typischen italienischen Restaurant machen den gemeinsamen Tag besonders.

Caorle ist einer der schönsten Ferienorte in dieser Gegend. Die Altstadt liegt am Meer und der Sandstrand ist km lang und unglaublich breit. Die gut gelegenen Restaurants laden zum feinen italienischen Essen ein. Der Strand lädt zum Burgenbauen ein. Ein weiterer unvergesslicher Sonnenuntergang sammeln wir in unserer Erinnerung- eine sogenannte Sunset-Synapse.🤗

Immer wieder gönnen wir uns eine oder mehr Minuten am Pool und geniessen in Stabiuzzo die idyllische Ruhe. Die Dorfkirche läutet nur zweimal pro Tag um die Mittagszeit und am Abend um ungefähr 6 Uhr. So ein Tick von mir ist es, Dinge zu zählen. Vor allem, wenn mich etwas irritiert beginne ich mit zählen. Die Kirchenuhr läutet in diesem Fall 100 Mal! Weitere 10 Mal bis die Glocke still steht und das schöne, aber etwas verstimmte Klingen verstummt. Dieses kleine Ereignis sei nur am Rande erwähnt. Therapieempfehlungen sind nicht nötig, weil das eher selten vorkommt...

Selbstverständlich besuchen wir das Familiengrab und die ehemalige Nachbarin im Dorf. Anschliessend darf ein Besuch in der Gelateria nicht fehlen in der ich jedes Mal und zu jeder Tag-und Nachtzeit einen Coup Banabana essen will. Glace macht auch glücklich.😂

Der Besuch im Weingut der gelben Papaveri https://www.enotriatellus.it/de/ ist sehr beeindruckend. Die Besitzerin des Weingutes hat einen neuen Prosecco entwickelt. Sein Name Viajo (PINOT GRIGIO DELLE VENEZIE DOC) , was im venezianischen Dialekt „Reise“ bedeutet, ist der erste Zero Dosage Pinot Grigio  aus dem DOC-Gebiet Venezien. Er hat keinen Zucker und ist viel länger gelagert. Darum haben sich die Gasblasen mehrfach halbiert. So kann der prickelnd-erfrischende Prosecco auch sehr gut zum zum Essen getrunken werden.

Alle gute kommt aus dem Jahr 1968. In Conegliano in der historischen Kellerei Carpenè-Malvolti hat der 30 Jährige Antonio Carpenè den ersten Prosecco hergestellt.

Die Verabschiedung von Familie und Freunden ist immer wieder ein schwerer Schritt.

Nach Tränen und Herzschmerz fahren wir mit unserem Camper nach Bibione. Dort besuchen wir das Hotel Gimm in dem unserer Tochter Samira noch vor dem Kindergarten schwimmen gelernt hat. Danach laufen wir unsere obligaten 16000 Schritte und schlafen direkt am Strand friedlich ein.


Strandtag in Bibione (4.5.2025)

Heute scheint die Sonne den ganzen Tag und wir schlagen unser Lager am Strand auf.

Der Wind kommt vom Süden und er hinterlässt beim nahegelegene Fahnenmast entsprechende Geräusche: Tik, Tik, Tik, Tak. Manchmal setzt das Tak auch aus. Erst als ich mich auf ein Thema konzentriere und darüber nachdenke ist das Geräusch scheinbar weg... Kaum sind meine Gedanken zerstreut, höre ich es wieder: Tik, Tik, Tik...

Der Wind dreht um die Mittagszeit und das Geräusch verstummt. Lange am Strand zu liegen ist nicht so meine Passion. Weil es keine Muscheln oder Steine hat, baue ich eine Sandburg. Es soll eine Besondere werden und ich will meine Fähigkeiten ausprobieren. Schliesslich werde ich im Herbst Grossvater und muss doch meinem Enkel zeigen, wie richtige Sandburgen gebaut werden.

Tamara liesst am Strand das Buch "Das Ende der Rastlosigkeit". Das erscheint mir fast paradox. Aber es ist doch so, dass uns beim Reisen ähnliche Themen wie im Arbeitsalltag umherhetzen. Die Ablenkung vom wahren Leben ist in jeder Lebensphase und an allen Orten eine Herausforderung. Auch hier am Strand macht sich Gruppendruck breit... Tamara findet, dass ich das Buch auch lesen sollte. Mal schauen, ob ich die Zeit dazu finde...


Therme Bibone (5.5.2025)

Unsere Erfahrung zeigt, dass auch nach 6 Stunden im Thermalbad keine Schwimmhäute wachsen. :-) Die Saunalandschaft und die Dampfbäder sind der Hammer. Das 52 Grad warme Wasser kommt aus einer 500 Meter tiefen Quelle. Entsprechend ist das Wasser sehr angenehm auf der Haut. Nicht nur die Temperatur sondern die Mineralien. Wie in allen Italienischen Bädern sind Badekappen obligatorisch. Wir kaufen zwei knallrote Badekappen. Die unser Sohn auch zu seinen roten, italienischen Badehosen ausleihen darf. (Insider). In der Therme war fotografieren nicht erlaubt. darum gibt es heute keine Saunabilder zu sehen.


Fahrt von Bibione nach Umag (6.5.2025)

Die Fahrt von Italien nach Kroatien führt uns über rund 30 km slowenisches Gebiet. Wie so viele Länder nach dem 2. Weltkrieg, haben auch Slowenien Meeranschluss beansprucht und diesen auch südlich von Triest erhalten. Ein Blogger warnt vor den 40 Euro Vignetten und empfiehlt seinen ausgeklügelten Umfahrungsplan. Tamara und ich verfahren uns trotz der sehr genauen Beschreibung. Schliesslich führt uns das Navi (ohne Maut) unspektakulär ans Ziel.

Wer weiss warum die Schilder in Nordkroatien auch auf Italienisch angeschrieben sind? Bis zum 2. Weltkrieg gehörte diese Regien zu Italien. Weil es trotz der Vertreibung der Italiener aus dieser Gegend immer noch eine 11% Minderheit von Italienern hier leben, sind verschiedene Beschriftungen heute noch zweisprachig. Das kommt uns zu Gute, weil Tamara perfekt italienisch spricht.


Erstaunlich auf dieser Strecke gibt es grosse Preisunterschiede. Sowohl an den Tankstellen finden wir alles zwischen 1.65 und 1.44 Euro pro Liter Diesel. Auch die Preise und Artikel in den Lebensmittelgeschäften variieren stark. Eines haben sie gemeinsam, entweder ist die Kokosmilch ausverkauft oder nirgends erhältlich.

Es ist in Kroatien nicht einfach frei mit dem Camper zu übernachten. Vielerorts hat es Verbotsschilder. Wir finden im Wald hinter dem Friedhof einen grossen Kiesplatz und am Abend kommt auch noch etwas die Sonne hervor und scheint in unser 'Wohnzimmer'. Das Meer sieht aus 120 Meter Höhe schön aus und wir freuen uns auf die schönste Küstenstrasse der Welt.

Dankbar essen wir und gehen früh schlafen. Zum Glück......


Frühes Erwachen und Besuch in Rovinj (7.5.2025)

Bereits um 6.42 klopft es an der Türe. Es ist die Polizei und sie finden es nicht gut, dass wir frei campen. Sie erklären uns, dass frei stehen nicht erlaubt ist und wir darum jede Nacht einen offiziellen Campingplatz anfahren müssen. Während den Verkaufstrainings sage ich jeweils "90% des Erfolgs ist die Vorbereitung". Auch in diesem Fall hätte uns das eine, auch für Schweizer, saftige Busse erspart. Wenigstens gibt es 50% Skonto, zahlbar innert 3 Tagen. In einigen Ländern ist frei stehen verboten, wird aber geduldet wenn nicht in unmittelbarer Nähe von Wohnhäusern geparkt wird. In Kroatien setzen sie dieses Verbot rigoros um. Wir sind nun gespannt die Campingplätze an der schönsten Küstenstrasse der Welt zu erkunden.

Lustige Erinnerungen kommen trotz dem schwierigen Start auf. Tamara war mit 9 Jahren in Umag in den Ferien und ich mit 12 Jahren in Rovinj einem "Nachbarort" von Umag.

Kaum angekommen will ich eine Runde Drohne fliegen. Der offizielle Camperparkplatz liegt etwa 20 Minuten vom Stadtzentrum entfernt. Dort bleiben wir auch über Nacht.

Es ist kaum zu glauben, dass ich nur noch vage Erinnerungen an diesen Urlaub habe. Das Städtchen ist traumhaft gelegen und das Wasser ist kristallklar.



Es ist T-Shirt Wetter und wir geniessen die Stadt mit allem was sie zu bieten hat. Diese Stadt will definitiv wieder besucht werden. Tamara kauft ein rotes Sommerkleid und sieht darin himmlisch aus.


Die eindrückliche Kathedrale inmitten von Rovinj verliert ihre Ausstrahlung beim ersten Besuch. Ich war schon in vielen katholischen Kirchen und bin es gewohnt, dass Jesus als Kern des christlichen Glaubens, meiner Ansicht nach zu wenig Aufmerksamkeit erhält. In dieser Kirche suchen wir lange nach Jesus und sehen nur heilig gesprochene aus der Kirchengeschichte und Marien. Schlussendlich finden wir Jesus, den Sohn Gottes (Joh. 3.16), auf der gleichen 'Ebene' wie Mutter Theresa- als guten Menschen dargestellt. Sehr bedenklich.

Dieses Bild macht mich traurig. Es zeigt, dass selbst die katholische Kirche viele Götter (Heilige) anbetet. Mutter Theresa wollte sicher nicht angebetet werden für ihre Taten, welche durch ihren Glauben in Liebe an andere Menschen weitergegeben worden sind. Jesus (Gott selbst), der uns seine Liebe durch seine Vergebung gezeigt hat sagt:

„Du sollst den Herrn, deinen Gott, lieben mit ganzem Herzen, mit ganzer Seele und mit all deinen Gedanken. Das ist das wichtigste und erste Gebot. Ebenso wichtig ist das zweite: Du sollst deinen Nächsten lieben wie dich selbst. “ (Matthäus 22:37-39.) www.bibelserver.com


Pula (8.5.2025)

Nach einem ausgiebigen Frühstück mit frischen Früchten und Bananen-Pancakes machen wir uns auf den Weg nach Pula. Nach dem starken Regen, soll am Nachmittag die Sonne scheinen. Heute wird es 15 Uhr bis die Sonne kommt.

Auf dem Pula Parking, rund 20 Minuten zu Fuss vom römischen Theater entfernt, bleiben wir bis morgen Mittag. Der Weg zum Amphitheater führt am Meer entlang. Schienen und Bunker in den Felsen erinnern an den ehemaligen Kriegshafen von Österreich-Ungarn aus dem Jahr 1914. Das römische Amphitheater ist das sechsgrösste des römischen Reiches. Es ist sehr gut erhalten und wird mit jedem Schritt, dem wir uns der Stadt nähern, imposanter.

In diesem Stadion hatten in der Antike bis zu 23'000 Besucher platz. Das sind fast so viele wie im Fussballstadium Letzigrund in Zürich. Mitten in der Stadt thront die Festung mit sternförmigen Mauern. Von diesem Aussichtspunkt sehen wir gut, wie das Theater mitten in der Stadt steht. Auf der anderen Seite haben wir gute Sicht auf den Hafen und die Kräne.


In einem Wollladen kauft Tamara noch ein für das Häkelprojekt "Mütze und Strampelanzug". Danach lassen wir uns durch die Strassen treiben.

Wie in jeder Stadt steuern wir nach einiger Zeit die Touristeninformation an. Nur 30 Minuten von hier gibt es einen schönen Strand von wo aus Delfine beobachtet werden können. Tamara und ich müssen nicht lange überlegen, weil wir beide noch nie Delfine in "freier Schwimmbahn" gesehen haben. Bevor ich weiter erzähle muss ich den Lacher der Woche noch schildern: Tamara und ich fahren im Auto und überall hat es Wahlplakate. Ich frage Tamara ob es in Kroatien Wahlen gibt und sie meint ernsthaft "Nein, aber ich habe gehört, dass es Delfine gibt". Unser running Gag dieser Woche heisst "Gibt es Wahlen in Kroatien?".

Wir erreichen die Küste und laufen der Strandpromenade entlang. Die Abenddämmerung macht sich breit und 12'000 Schritte haben wir auch schon in den Füssen. Natürlich sind die Restaurants zum Saisonstart noch überwiegend geschlossen. So machen wir uns auf den Heimweg und geniessen den Sonnenuntergang. Plötzlich sieht Tamara 4 Delfine in der Abendsonne. Die Gischt leuchtet beim jedem Sprung der Delfine in der Abendsonne.

Das Spektakel dauert bis zum Sonnenuntergang und unser Hunger frisst langsam die sehr gute Laune.

Auf dem Heimweg kommt eine Busstation und wir schauen den Fahrplan an. Es ist 20.32 und der Bus soll 20.33 kommen. Gott sei Dank! Der Bus bringt uns nach Pula und nur 20 Minuten später sitzen wir im Italienischen Restaurant Padela und geniessen feines Essen. Auf dem Heimweg ist die Beleuchtung im Hafen spektakulär.

Nach 22'000 Schritten liegen wir erschöpft im Bett. Das Dachfenster ist offen. In regelmässigen Abständen gibt es ein Geräusch, dass einem Ton von einer elektronischen Anlage ähnelt. Am Morgen google ich und finde verschiedene Antworten zum geheimnisvollen Sänger der Nacht. Es handelt sich um eine Zwergohreule. Hübsch anzusehen aber sehr nervig beim Einschlafen.


Fahrt von Pula nach Icici (9.5.2025)

Zuerst versuchen wir im Bauhaus einen neuen Gasregler zu kaufen. Unser Gasherd funktioniert nicht wie es sollte. Leider verlassen wir den Laden erfolglos. Anschliessend kaufen wir Lebensmittel und einen Notkocher ein und fahren los. Beim ersten grossen Kreisel herrscht starker Verkehr. Darum ist es schwierig einzufädeln. Ich fahre los und sehe, dass es nicht reicht und stoppe. Die Reaktionszeit des älteren Herren hinter mir reicht nicht aus und er beschleunigt immer noch und fährt ungebremst in unser Heck. Am Strassenrand begutachten wir unser Fahrzeuge. Sein Auto hat gelitten unsere Stossstange zeigt eine kleine Beanspruchung. Kurz entschlossen schütteln wir uns die Hand und fahren weiter. Das wird auf unserer Reise nicht der letzte "Unfall" gewesen sein. Die Fahrt an der Küste und an den "Fjorden" entlang ist entspannend. Das üppige Grün der Bäume und das smaragdgründe Wasser mit den weissen Felsen sind hinreissend.

Morgen fahren wir an Krk vorbei Richtung Dubrovnik. Unser Ziel ist es in 3 Tagen in Split zu sein. Was eine Herausforderung bleibt sind die Campingplätze, welche es verstehen aus dem "frei Campen Verbot" einen unverhältnismässigen Profit zu schlagen.




 
 
 

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