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SPANIEN - Denia - San Sebastian nach Zürich

  • tamarablattmann
  • 30. März
  • 12 Min. Lesezeit

Nur noch 10 Tage bis wir wieder in Zürich sind. Es ist Sonntag und strahlender Sonnenschein und darum kein Fahrtag. Wir bleiben noch einen Tag in Denia, um möglichst viele der 12 Fallas fertig zu sehen.

Fallas in Dena (16.3.2025)

Der Morgen ist fantastisch und die Sonne scheint. Nach dem Frühstück lasse ich die Drohne steigen und die Sicht ist der Hammer. Der Parkplatz ist mittlerweile eine grosse Pfütze.

Die Fallas gibt es nur in der Gegend von Valencia. Scheinbar war es der Brauch, dass im Frühjahr alles «gemistet» und auch alte Möbel entsorgt wurden.  Die nicht mehr benötigten Möbel wurden dann anschliessend verbrannt. Wie sollte es auch anders sein, haben die kreativen Spanier und Spanierinnen aus den Möbeln Kunstwerke gebaut und diese über die Jahre immer mehr ausgeklügelt. Eine Falla ist dem Ursprung treu geblieben.


Noch heute sind die Fallas wie Quartiervereine, welche über das Jahr an den Bauten arbeiten. Während den Fallas, ist jeder Tag durchgeplant. Zum Beispiel wird am Sonntag um 10 Uhr am Abend vor jeder Falla ein kleines Feuerwerk gestartet. So wissen alle, dass die Figuren jetzt aufgestellt sind. Auch das gemeinsame Essen mit Kindern und Erwachsenen wird in jeder Gruppe zelebriert. Jeder Gruppe hat ihre eigenen Overalls als Arbeits- und Festbekleidung in den entsprechenden Farben. Während die Erwachsenen die Fallas aufbauen, erfreuen sich die Kinder an den ohrenbetäubenden Knallkörpern. Jedes Kind hat eine Kiste oder Tasche umgehängt mit den entsprechenden Sprengkörpern drin. So müssen Tamara und ich den Weg durch die Stadt immer wieder neu finden, um dem Lärm der Kinder-Teenagergruppen zu entfliehen. Das Gute am Lärm ist, dass du keinen Stadtplan brauchst, weil du vom Geräusch her weisst, wo sich die nächste Falla befindet ;-).


Jede Falla besteht aus einer grossen Figur und einer kleinen Figur, den sogenannten Ninots. Die Fallas haben ein Motto und auch die Ninots. Mottos sind zum Beispiel Piraten, Entertainment, Märchen, Meer und Erde, Menschen und Glauben, Eroberer in Spanien, Hexen und Geister, Naturvölker usw. Am Sonntag sind noch viele am Aufbauen und es ist spannend zu sehen wie die Figuren entstehen. Wir laufen den ganzen Tag und staunen über die grosse Arbeit und Kreativität aus reiner Freude. Das Mittagessen geniessen wir an der Calle Loreto und essen unsere wahrscheinlich letzte Paella in Spanien. Sie ist ausgezeichnet. Am späteren Nachmittag beginnt es zu regnen und wir gehen zurück in den Camper. Der Regen hört jedoch wieder auf und es lässt uns keine Ruhe die Fallas nochmals am Abend zu besuchen.


Mich persönlich begeistern die vier folgenden Fallas: Meer und Erde, Entertainment, Menschen und Glaube, Eroberer in Spanien.

 

Meer und Erde


Entertainment



 Eroberer in Spanien


Menschen und Glaube



Witzig finde ich die beiden Figuren auf dem fliegenden Stuhl aus dem Film Wall-e, nicht zu verwechseln mit Wally. Gleichgültigkeit und Materialismus wird als Religion bezeichnet. Sollte uns das zu denken geben?

  

Montag ist Wasch- und Erledigungstag (17.3.2025)

Der Vorratskeller ist leer und der Wassertank auch. Dafür ist die Waschzeine randvoll. Darum ist heute Regen-und Erledigungstag. Wasser tanken wir auf dem naheliegenden Campingplatz, Essen wird im Lidl aufgefüllt und die Wäscherei liegt gleich neben dem Lidl. Wenn der Trockner nur zwei Stufen hat wird es schwierig abzuschätzen, welche Stufe zu heiss ist und welche noch zu nass. Sicher ist sicher, denken wir uns und müssen anschliessen die Wäsche im Camper aufhängen. Die trocknet einfach nicht so gut, bei einer regnerischen Aussentemperatur von 12 Grad. Darum sitzen Tamara und ich, sozusagen mitten im Trocknungsraum und planen die Reiseroute zurück in die Schweiz. Der einzige Ort wo der Wetterbericht wärmeres uns sonnigeres Wetter anzeigt liegt auf der anderen Seite von Spanien. San Sebastian zeigt am Mittwoch 19 Grad mit sonnigem Wetter. Die Temperaturen sollen bis am Samstag hoch bleiben und es soll nicht regnen. Warum sollen wir nicht quer durch Spanien ins Baskenland fahren?  Es gibt keinen Grund dagegen und so gehen wir früh ins Bett.



Neue Routenplanung (18.3.2025)

Am Morgen fahren wir die 600 km Richtung Norden an die Atlantikküste. Die Fahrt ist schnell zusammengefasst: Regen, Regen, Regen.



Küstenstrasse nach Lekeitio (19.3.2025)

Auf dem von der Gemeinde von Getaria zur Verfügung gestellten Schlafplatz übernachten wir gerne. Die Aussicht ist fantastisch. Gott sei Dank sind wir nicht Lärmempfindlich. Der Parkplatz ist zwischen zwei stark befahrenen Strassen. So ist der gesprayte Spruch «Enjoy the silence» eher ein Motto als eine Realität.


Die Küstenstrasse zwischen San Sebastian und Lekeitio ist eng aber die Aussicht ist traumhaft. Das Frühstück nehmen wir unterwegs an der Atlantikküste ein.

Wir fahren durch hügelige Landschaft wie im Hirzel. Dann wieder eine Küstenstrasse wie in Amalfi. Der Häuserstil erinnert an eine Mischung zwischen dem Südtirol und Dänemark. Wir sind im ersten Moment im Baskenland irritiert und staunen vor uns hin. Schlussendlich kommen wir in Lekeitio an. Es sieht schon von weitem vielversprechend aus.


Auch in dieser Stadt gibt es von der Gemeinde einen Campingstellplatz, der bis Ende März gratis ist. Nach dem Parken muss ich mal schnell mit der Drohne an den Strand fliegen. Die Stadt liegt in einem Hafen. Ein riesiger Sandstrand umgibt die Stadt. Hinter dem Hügel liegt ein grosses Flussdelta und der Fluss mündet mitten im Sandstrand. Von dort aus führt ein Steg auf die Insel mitten in der Bucht.

Natürlich laufen wir über den Steg und steigen auf den Hügel mitten in der Bucht mit dem Namen Isola de San Nicolas. Dort gibt es Restmauern von Burgen und Befestigungen gegen Piraten. Die Aussicht ist atemberaubend.

Das besondere an dieser Bucht ist, dass alle 6 Stunden bei Flut der Sandstrand sozusagen komplett versinkt, inklusive dem Steg der zur Insel führt. Die Flut kommt und der lange Sandstrand und der Steg verschwinden langsam in den Wellen. Ein einmaliges Spektakel. Der komplette Hafen ist schwimmend gebaut um die 1-2 Meter Meeresspiegel Differenz aufzufangen.


Auf dem Heimweg wandern wir dem Fluss Rio Lea entlang und finden einige verlassene Schiffswerkstätten und auch Fracks im seichten Wasser. Zuhause im Camper lesen wir, dass die Basken von den Wikingern gelernt haben schnelle Boote zu bauen. Darum sind sie bis heute im Schiffsbau tätig und waren sogar beim Bau der Schiffe zur Zeit Kolumbus involviert. Auch die Methode der Stockfische als Nahrungsmittel auf hoher See, haben sie von den Wikingern übernommen.


Jetzt brauchen wir eine Pause und kehren in den Camper zurück. Es ist mittlerweile auch bereits Abend geworden. Dankbar stehen wir mit offener Türe bei rund 20 Grad an diesem schönen Ort und freuen uns, dass wir gestern so lange hier her gefahren sind. Lekeitio ist eine hübsche Stadt und wir werden sicher wieder kommen.

Fahrt von Lekeitio über Deba nach Zarautz (20.3.2025)

In Deba finden wir einen Parkplatz direkt am Strand und essen dort unser Mittagessen am Strand. Auch hier in Deba sehen die Häuser am Strand aus, wie wenn ein Engadiner Bergdorf Meeranschluss hätte. Häuser sind oft im Fachwerk und mit Natursteinen gebaut. Das Baskenland ist anders als ds restliche Spanien. Sie bauen anders und reden ihre eigene uralte Sprache. Die Basken sind ein eigenes Volk in Spanien und haben ihre Kultur und Sprache bis heute erhalten.

Einige Küsten, Inseln und Hügel im Baskenland sind durch die Verschiebung der Amerikanischen und Europäischen Kontinentalplatte besonders geformt worden. Das ist vor allem an zwischen Lekeitio und San Sebastian sehr gut zu erkennen. Zum Beispiel gibt es hier den schwarzen Flysch, der durch die Kontinentalplattenverschiebung aus dem tiefen Erdinnern an die Oberfläche geschoben wurde. Dieses Naturwunder finden wir an der Lapari Beach in Deba.

Bei der Kontinentalplattenverschiebung kam es zu gewaltigen Kräften und Temperaturen auf das Gestein. Auf den Bildern siehst du gut die härteren Gesteinsschichten, welche auch weniger vom Wasser ausgewaschen sind. Auch wenn du in der Schweiz wandern gehst oder strahlen in den Walliser Alpen, siehst du die weissen Gesteinsschichten auch in Form von Quarz. Wenn sich die Temperatur und der Druck auf die sich verschiebende Gesteine noch mehr erhöht, entstehen in den Hohlräumen Kristalle. Und wenn der Druck und die Temperatur noch höher werden, können aus den härtesten Steine, Diamanten entstehen. So sind bei der Verschiebung der Erdschichten auf unterschiedlichen Ebenen härtere Gesteinsflächen durch Wärme und Druck entstanden. Diese sind dann als anders farbige Adern sichtbar.

Es ist bald halb sechs als wir in Zarautz ankommen. Und es ist immer noch milde 20 Grad :-).

Darum entschliessen wir uns für einen Spaziergang. Aus dem Spaziergang wird eine Wanderung, welche beinahe zu einer Nachtwanderung ausartet. Auf unserem Weg finden wir die Ruinen eines alten Bergwerks. Die Aussicht auf Zarautz mit dem langen Strand und den grünen Hügeln hat eine beruhigende Wirkung auf unsere Stimmung. Es fühlt sich hier einfach schön an.


Kurz vor dem Eindunkeln erkunden wir noch die Altstadt von Zarautz. Dort lassen wir es uns mit kulinarischen Leckerbissen der Basken schmecken. Der rote Himmel verlockt uns, nochmals an den Strand zu gehen und unserer Entscheidung wird mit einem Abendrot beschenkt. Die Stadt ist hübsch anzuschauen und der Heimweg zu unserem Camper Parkplatz ist sicher, spannend und gut beleuchtet. Die Geschwindigkeit in der 30er Zone in der wir schlafen ist wahrscheinlich eher als Empfehlung gedacht. Tamara schläft tief und fest dank Oropax.

San Sebastian (21.3.2025)

Die Gemeinde bietet nur wenige Minuten von der Stadt entfernt rund 50 Stellplätze für 5.50 Euro/24h an. Diese Gelegenheit nutzen wir sehr gerne und Frühstücken gleich auf dem Platz. Noch ein paar Infos zu den Basken. Die Basken haben ihren eigenen Mercadona. Der Migros der Basken heisst Eroski. Es ist eine 6 Mia Euro Genossenschaft und der Name kommt von «erosi» (kaufen) und «toki» (Ort). Hier noch ein paar weitere spannende Wort auf baskisch. Restaurant heisst Jatetxea, was eigentlich logisch ist, wenn man es weiss😊. Kalamarrak heisst Calamari und Antxoa heisst natürlich Sardelle. Auf einem Schaufenster steht bihotz txuri urdin, was blau-weisses Herz bedeutet und dem Trikot der Fussballmannschaft entspricht. Tapas gibt es nur in Spanien,- hier heissten sie eben auf baskisch Pintxos.

Nun geht es nach San Sebastian. Die Sonne scheint und die Temperatur ist über 20 Grad,- unser Lieblingswetter. Auf dem Weg fallen mir die verschiedenen Tags mit dem Patrick-Motiv von Spongebob auf.

Alle Blumen blühen bereits in voller Pracht. Auch auf den Fenstersimsen der Häuser haben viele Blumenkistchen auf den Balkonen.

Der Weg in die Altstadt führt uns dem traumhaften Sandstrand entlang. San Sebastian ist zwischen Hügeln eingebettet und in der riesigen Bucht ragt eine Insel aus dem Wasser.

Natürlich muss ich auf den Hügel mit der Festung und der segnenden Jesus Statue. Von dort aus sehe auf die Insel, welche aussieht wie Schieferplatten, welche aus dem Meer geschoben wurden. Auch den Fluss auf der anderen Seite des Hügels mit dem Kongressgebäude ist von hier gut sichtbar.

Mittlerweile haben auch die Sandkünstler ihre Formen kreiert und ich werde das sicher einmal an einem einsamen Strand ausprobieren.

San Sebastian ist eine mondäne Küstenstadt. Die Leute auf der Promenade sind tendenziell aufgebrezelt und selbst ältere Semester schauen aus wie aus dem Ei gepellt. Die Monumente sind eher schlicht und zweckmässig, jedoch auch stilvoll und elegant.

 


Den Tag lassen wir in der Stadt ausklingen. Die Gassen sind voller Leute, welche am Freitag das Wochenende starten. Die Preise für ein Glas Wein sind in San Sebastian auch sehr einladend um sich noch einen guten Tropfen spanischen Weins zu gönnen.

 

Überraschungskonzert in Barbezieux-Saint-Hilaire (22.3.2025)

Eigentlich wollten wir noch eine halbe Stunde weiterfahren, aber wir machen Zwischenhalt in Barbezieux-Saint-Hilaire. Nicht etwa weil dieser Ort so bekannt ist, sondern einfach weil dort die Gemeinde einen Stellplatz mit Frischwasser offeriert.


Nach dem Abendessen erkunden Tamara und ich die Innenstadt und folgen den Wegweisern Centre Commercial. Wir finden die Innenstadt und auch den Stadtkern mit der Kathedrale. Dort ist unverhofft die Türe offen und wir gehen rein. Eine nicht beleuchtete Kathedrale von innen löst keine Glückshormone aus. Vor allem, wenn es draussen schon dunkel ist erscheinen die gotischen Gemäuer eher beängstigend. Bis jetzt sind wie noch niemandem begegnet und laufen in die Einkaufsstrasse. Rund 50% der Schaufenster sind leer und das Lokal zu vermieten. Ich habe mal wieder die drei ü50 Regeln missachtet und darum suchen wir ein Restaurant. (1. Jede Treppe wird dein persönliches Fitnessstudio, 2. Lass keine Toilette ungenutzt an dir vorbeiziehen, 3. Habe ich vergessen)

Beim Schloss auf dem kleinen Hügel gibt es zwei offene Restaurants. Keine Gäste drin und das Personal steht draussen und wartet auf die Gäste die hoffentlich noch kommen. Sie begrüssen uns herzlich und hoffen auf den grossen Umsatz. Wir erklären, dass wir bereits gegessen haben und nur etwas trinken wollen (und eigentlich nur die Toilette benutzen wollen...). Sie erklären uns freundlich, dass es eine Bar gibt "La Tribulle" wo es Getränke und Musik gibt. Sie erklären uns den Weg und schauen uns mitleidig an, als wir ihnen verraten, dass wir zu Fuss unterwegs sind. Sie kennen uns nicht gut und wissen darum nicht, dass 20'000 Schritte für uns keine Hürde darstellen :-). Darum nehmen wir den 30 Minütigen Weg auf uns und hoffen, dass die Bar am Samstagabend geöffnet ist.

Wir finden die Bar und die Gäste sind kunterbunt gemischt. Zwei 7-8 Jährige Mädchen inklusive Eltern und Grosseltern essen eine Bruscetta. Einige Teenager und Jung gebliebene nippen am Bier oder trinken Wein. Tamara und ich nehmen den weissen Lokalen, weil hier in der Region feine Weintrauben wachsen.

Die Band «Spill the Cat» stellt sich auf der Bühne auf. Schon bald merken wir, dass der Leadsänger seine komplette Familie inklusive Grosseltern und Nichten eingeladen hat. Die Kinder und die Grosseltern sitzen mit dem Pamir dort und freuen sich über die persönliche Begrüssung vor dem Konzert. Die Band legt los und wir verstehen, warum die älteren und jüngeren Semester ihre Ohren gegen den Lärm schützen. Es geht richtig ab. Schon beim zweiten Rocksong stehen der Bassist und der Leadsäger auf den Tischen und reissen das Publikum mit.


Unverhofft bleiben Tamara und ich sehr lange in der Bar und geniessen die motivierte und professionelle Band. Mit leichtem Regen suchen wir unseren Camper und finden diesen auch wieder. Am Morgen pfeifen die Vögel, die Sonne scheint und ich fliege noch kurz mit der Drohne um mich von Barbezieux-Saint-Hilaire zu verabschieden.

Quer durch Frankreich (23.3.2025)

Barbezieux-Saint-Hilaire ist auch bekannt für die besonderen Hühner. Darum zeigen sie das beim Stadteingang prominent mit einem grossen Güggel. Unser Weg führt uns durch viele schöne Dörfer, unter anderem auch durch Moulins mit den schönen beiden Kathedralen. Einige Dörfer schicken aber gerne alle ü3.5t auf eine Umfahrungsstrasse. Die Strassen sind spannend und wir sehen immer wieder weisse Kühe, Pferde, Schafe und auch Fasane, Rehe und viele Greifvögel.


Bezaubernde Stadt Dijon (24.3.2025)

Es gelingt uns einen Schlafplatz nur 20 Minuten entfernt von der Altstadt zu finden. Dort essen wir zu Mittag und anschliessend gehen wir in die Altstadt. Über Dijon wissen wir nichts, ausser dass dort der scharfe Senf herkommt und es guten Burgunder gibt. Darum freuen wir uns die Stadt zu erkunden.

Vorab genommen muss ich sagen, dass diese Stadt für alle Geniesser viel zu bieten hat. Schönste Boutiquen zum Shoppen, feinste Boulangerien für Kaffee und Süsses, beste Weine in schönen Lokalen.

Auch die Architektur -und Geschichtsliebhaber finden hier Vieles was das Herz gegehrt. Monumentale Bauten aus dem 15t und 16t Jahrhundert und auch Fachwerkhäuser ab dem 12t Jahrhundert, bis zu modernen Gebäuden aus den 20t Jahrhundert.




Es lohnt sich auch mal eine offene Türe oder eine kleine Gasse zu nutzen um einen Blick hinter die Kulissen zu werfen.


Es wird langsam Abend und die Leute kommen in den Feierabend. Die Bars füllen sich und immer mehr Leute kaufen ihr Baguette. Da ich nicht gerne ein Aussenseiter bin, kaufe ich mir auch ein Baguette, um damit rumzuspazieren. Ich fühle mich als richtiger Franzose und habe das Gefühl, dass mir die französischen Worte nur so über die Lippen kommen. 😊 Die Gebäude sind wundervoll beleuchtet. Bei einigen Kirchen gibt es sogar eine Lichterchoreografie, wie sich die Kirche von unten nach innen und dann nach oben immer heller beleuchtet. So bleiben wir doch an einigen Orten stehen und geniessen.


 

Schlendern in Dijon (25.3.2025)

Am nächsten Morgen bewundern wir noch einmal die Fachwerkhäuser mit den feinen, in die Balken eingeschnitzten Figuren, wie die Zimmerleute an der Arbeit, Jäger auf der Jagt und andere Handwerker. Die Strassennamen wurden früher nach den angebotenen Dienstleistungen benannt, z.B Schreinergasse.


 Edmond Fallot den berühmten Senfhersteller aus Dijon musst du unbedingt besuchen. Dort kosten wir alle Senfe an der Senfbar und kaufen uns die leckersten Sorten.

Dann lassen wir uns durch den Markt treiben und lassen uns zu einem «Käsekauf» hinreissen. Nach der feinen Degustation setzt der Verkäufer das Messer auf den Käselaib und verschiebt das Messer immer wieder, wenn ich «weniger» sage. Dann schneidet der gewiefte Verkäufer den Käse diagonal nach unten in die Breite. Darum muss er den 1kg Käse nach dem wägen nochmals auspacken und halbieren, damit er in unser Budget passt. Der Besuch am Markt ist unbedingt einzuplanen und rund um den Markt gibt es feine Weinlokale, wo man seinen selbst gekauften Käse und die Oliven mitbringen muss, weil es sonst nichts zu essen gibt.

In den Kirchen ist bereits alles in der Ostervorbereitung. Alle Nischen und Seitenschiffe sind auch bereits mit Stühlen vorbereitet.

Mich interessieren in Kirchen immer die Motive der Figuren, Bilder und Fenster. Es ist spannend, welche Situationen aus den Biografien von Jesus visuell aufgenommen werden. Hier finde ich den Eingang besonders spannend. Es sind eher Darstellungen, welche nicht in Kirchen gezeigt werden: Die Steinigung des Märtyrers Stephanus wegen seines Glaubens an Jesus und der Rauswurf der Händler mit ihren Tischen aus dem Tempel durch Jesus.

 

Das Mittagessen ist der absolute Hammer. Zur Vorspeise geniessen wir Avocado und Lachs auf Toast mit Salat. Zum Hauptgang gibt es Ofengemüse mit Pommes und Rindsfilet. Zum Nachtisch essen wir Apfelkuchen mit Rahm und Honig. Das richtige Reiseabschluss-Essen :-).

 

Ankunft in Zürich (26.3.2025)

Zeit für einen Rückblick. Heute vor einem Jahr sind wir in unseren Camper eingezogen. Wir leben seither auf 12 Bruttoquadratmeter auf Räder. Die Netto Wohnfläche beträgt rund 3.3 m2. Wir hätten uns das nie erträumen lassen, dass sich das gut anfühlt. Wir haben einander! Auch alles was wir brauchen ist vorhanden: Wintergarten mit zwei Stühlen, Ess-Wohnzimmer mit 4 Sitzplätzen, Küche mit einem Stehplatz😊, WC/Dusche mit je einem Steh-oder Sitzplatz, Schlafzimmer, Keller. Mit dem Strom sind wir Selbstversorger und 120 Liter Frischwasser reichen uns 5 Tage. Die Heizung funktioniert für das Warmwasser und den Innenraum ausgezeichnet und wird nur bei Aussentemperaturen unter 13 Grad benötigt. So unter 18 Grad Innentemperatur wird es im Wohnzimmer ungemütlich. In der Nacht heizen wir auf 10 Grad, aber nur bei Minustemperaturen, damit nichts einfriert.

Rückblickend dürfen wir dankbar sagen,

-          Dass wir Naturwunder erleben durften

-          Dass wir herzliche Begegnungen mit Menschen hatten

-          Dass wir Zeit und Musse hatten, um unsere Gedanken ehrlich zuzulassen

-          Dass wir genügend lange schlafen durften

-          Dass wir die Zweisamkeit miteinander haben

-          Dass Freunde und Familie auch über die Distanz nahe an unseren Herzen sind

-          Dass wir über die Geschichte der Vergangenheit neues Erfahren haben

-          Dass Gott uns auf unserer Reise versorgt und bewahrt hat

 

Wir freuen uns sehr auf diesen Heimaturlaub in Zürich mit Familie und Freunden.

Frühling in Zürich an der Bertastrasse/Aemtlerstrasse.

 

 

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