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Walter Blattmann

Spanien - Costa Brava zum Ebro Delta

Endlich in Spanien angekommen. Unser Spanisch steckt noch in den Kinderschuhen. Tamara und ich lernen jeden Tag "poco espanol" dazu. Historisch ist Spanien ein Schatztruhe. Wir freuen uns sehr auf die Erlebnisse.



Die Halbinsel Punta de Cap de Creus ist der östlichste Punkt von Spanien und den wollen wir heute bewandern. Der Leuchtturm und die Grotte cova de l´inferno sind die Highlights. Jeder der 22'000 Schritte hat sich gelohnt. Wir stehen am östlichsten Punkt von Spanien auf dem Weg zum südlichsten Punkt. Wir schauen gespannt auf die bevorstehenden Erlebnisse und freuen uns auf die gemeinsame Zeit.



Salvador Dali der spanische Künstler verbrachte die Sommerferien mit seiner Familie im eigenen Haus nahe Cadaqués. Der Sechsjährige soll stundenlang einem Nachbarn, dem Hobbymaler Juan Salleras, beim Malen zugeschaut haben. In diesem Alter entstand sein erstes Bild. Heute werden seine Bilder und Skizzen zwischen 4 und 21 Mio Dollar gehandelt. Das Ferienhaus von Salvatore Dali ist heute noch zu besichtigen. Es ist das Haus mit den zwei Köpfen auf dem Dach und ist im idyllischen Fischerdorf eingebettet

Die Inspirationen für die surrealen Formen seiner Bilder soll er angeblich auch hier in den Felsformationen gefunden haben. Auf der Wanderung zum Leuchtturm erkennen wir verschiedene Formationen, welche die fliessenden Formen von Dalis Kunst prägen.



Salvador und Gala Dalí lebten nach dem Krieg ab 1948 wieder in ihrem Haus in Portlligat an der spanischen Mittelmeerküste. Von Dali inspiriert habe ich mich natürlich auch am Strand künstlerisch betätigt :-)


Geheimtipp an der Costa Brava - Cadaqués (8.1.25)

Unser Schlafplatz ist ruhig und wir stehen erst auf als die Sonne unseren Camper auf die gewünschten 15 Grad aufgewärmt hat. Heute wird unser morgentliches Ritual abgekürzt. Uns ist das Wasser nach dem gestrigen Tag ausgegangen und wir dürfen das Frühstück in Cadaqués geniessen. Der Weg dorthin dauert nur ca. 20 Minuten und wir befinden uns Down Town Cadaqués. Sozusagen im Grand Café am Limmatquai in Zürich. Um diese Zeit ist bereits etwas los und es wird viel französisch gesprochen. Scheinbar geniessen hier wie wir einige Franzosen die Ruhe des hübschen Dorfes. Natürlich fehlt auch die Statue von Dali nicht, welche im Zentrum der Fischerbucht steht.



Wir in jeder Stadt thront ein Dom auf dem Berg mitten im Dorf. Der Altar vorne ist ausfüllend mächtig und voll mit Heiligen und Marienstatuen. Josef mit dem Jesuskind auf dem Schoss haben es auf den rechten Platz vorne auf der Seite geschafft und Jesus am Kreuz auf den linken Platz vorne auf der Seite. In den meisten Kirchen gibt es eine aufgeschlagene Bibel. Mich interessiert jeweils immer, welche Seite aufgeschlagen ist. Heute ist es der Psalm 101 vom König David. :-) Scheinbar war es jemandem wichtig, die Bibel hier auf zu schlagen, um den Dorffrieden sicherzustellen.:-) Ich lese nach und David führt aus, dass in dieser Stadt keine Heuchler oder stolze Menschen, die sich besser als andere fühlen, geduldet werden. Ich finde das der Psalm ein gutes Motto für jede Stadt ist.

Wir suchen eine Einkaufsmöglichkeit und schlendern durch die Hintergassen. Immer wieder fallen die künstlerisch bemalten Wände auf.

Wir kaufen noch im Spar ein und ich staune, dass es hier Wein hinter verschlossenen Glastüren gibt. Als ich die Preise sehe. weiss ich warum: 519 Euro pro Flasche. Weinliebhaber können den Wert eventuell besser wertschätzen als wir. Weil ich weiss, dass es einige Weinliebhaber unter den Lesern gibt erwähne ich hier die Marke: 1er Grand Cru Classé "A" Chateau Pavie - Saint- Emilion Grand Cru 2021. Falls es sich um ein Schnäppchen handelt, sofort melden. Ich nehme auch keine Handelsmargen:-)

Zurück im Camper planen wir unsere morgige Weiterreise. Tamara backt noch ein gesundes und feines Roggen/Weizenvollkornbrot mit Sonnenblumenkernen. Nach dem Abendessen spazieren wir nochmals nach Cadaqués by night.



Besalù (9.1.2025)

Nachdem wir den Wasser- und Kraftstofftank aufgefüllt haben, fahren wir über Besalu nach Castellfollit de la Roca. Die Burg von Besalu wurde um die Jahrtausendwende gebaut. Heute gehört die Stadt als Station zum Jakobs-Pilgerweg. Die monumentale Brücke zu überschreiten fühlt sich schon besonders an.



Die Brücke ist zum ersten mal um das Jahr 1000 n.Chr. erwähnt. Das Stadtinnere ist entsprechend alt und stimmungsvoll. Darum war das sicher auch der geeignete Ort für einige Dreharbeiten des grausigen Films "Das Parfüm". Es gibt einige Filme die ich in meinem Leben besser nie geschaut hätte und der gehört dazu.



Auf dem Weg fahren wir noch über ein Verbotsschild "no Camper" und die erste Wendemöglichkeit ist leider nach der Kamera. Hoffen wir, dass Gnade vor Recht geschieht und wir keine Busse bekomme...


Castellfollit de la Roca

In dieser Region wimmelt es von geologischen Zeugen der vielen Vulkane in der Region. So ist auch Roca aus Lava und Basaltsteinen erbaut worden. Roca thront 40 Meter über dem Boden auf einem Felsen. Eine beindruckende Kulisse auf dem Felsen, jedoch ein schnell besichtigtes beschauliches Dorf.



Am Abend finden wir einen kostenfreien, von der Gemeinde offerierten Stellplatz. Toll, dass Gemeinden dies im Hinterland Spaniens zur Verfügung stellen. Wir sind gespannt, wie das an der Küste aussehen wird. Zum Abendessen trinken wir einen Castello Del Trebbio, mit dem wir zu Weihnachten beschenkt wurden. Dazu gibt feine Candelotti mit leckerer Sauce. Uns geht es sehr gut :-).



Fahrt zum Ebro Delta (10.1.2025)

Früh am Morgen erwachen wir. Diejenigen die uns kennen wissen, das das um 9 Uhr ist:-). Es war eine kalte Nacht und wir heizen für das Frühstück etwas ein. Nachdem wir geputzt und gestrählt sind, gehen wir an die Sonne. Wir stellen fest, dass inzwischen alle Plätze voll sind. Wir lernen spannende Leute kennen. Einen Franzosen und ein Spanier, welche hier in der Gegend leben und soeben daran sind einem anderen Camper die Schublade zu flicken. Eine aufgeschlossene Frau steht vor unserem Camper und begrüsst uns fröhlich in klarem Zürichdeutsch. Es fühlt sich so an, als ob sie auf uns gewartet hätte. Es ist eine spannende Begegnung. Die Frau ist seit 25 Jahren mit dem Camper unterwegs. Ein russischer Windhund begleitet sie auf ihrer Reise. Aktuell macht sie den Jakobsweg und wir sprechen über das Leben, über Nächstenliebe und Dankbarkeit. Wir teilen unsere Lebenserfahrungen und mit unseren insgesamt 183 Jahren kommt da schon etwas zusammen. Die Stunden verfliegen wie im nu und wir schenken uns zum Abschluss noch gegenseitig etwas als Erinnerung an die kostbare Begegnung. Dankbar reisen wir Richtung Süden, obwohl es in der Zwischenzeit auch hier bereits sonnige 22 Grad sind. Die Gegend ist wunderschön und erinnert zwischendurch an die roten Felsen von Monument Valley und die Kalksteinfelsen an der Nordsee. Die spannende und kurzweilige Fahrt führt uns zum Erbo Delta.



Hier hat sich das Land mit jeden Regenguss mehr in das Meer hinausgeschoben. In der Zwischenzeit ist es ein Paradies für Zugvögel und Flamingos geworden. Obwohl im Januar keine Flamingozeit ist, stirbt die Hoffnung zuletzt. Wir treffen in der "golden hour" ein und spazieren noch durch das traumhafte Fluss Delta.



Es dunkelt bereits ein und Tamara findet wieder einen tollen Schlafplatz im nahegelegenen Dorf. Die Abendstunden runden den reich beschenkten Tag nochmals ab und dankbar fallen wir um 22 Uhr bei 19 Grad Aussentemperatur ins Bett.


Allerlei Samstag (11.1.2025)

Um 9.30 Uhr stehen wir auf und essen gemütlich Frühstück. Es gibt 3 Minuten Eier zum selbstgebackenen Brot mit feiner Feigenconfi.

Eigentlich wollten wir heute Ebro Delta und den Leuchtturm erkunden. Der Himmel ist blau, die Themperartur 20 Grad aber es windet heftig. Darum sind wir unschlüssig über das Tagesprogramm. In der Zwischenzeit haben sich auch einige "Notfälle" angehäuft wie zum Beispiel: Verstopfter Abfluss, kaputte Schublade und vor allem meine Frisur. Darum machen wir zuerst Besorgungen in der Stadt. Wir brauchen einen Klempner Abfluss-Pöppel oder wie er auch immer fachmännisch heissen mag. Zudem wird ein Notfall Frisör Termin gebucht und auch gleich wahrgenommen. Ich sehe wieder salonreif aus und somit wäre die erste Baustelle geschafft. Nun geht es nach Hause und wir probieren den Pöppel aus. Beim dritten Anlauf macht es "plopp" und der Abfluss ist wieder frei. Tamara und ich "highfiven" und freuen uns sehr! Mit Backpulver, Essig und heissem Wasser wird nach Grossmutters Art nachgereinigt - nun läuft wieder alles. Bei der Schublade ist es so, dass diese bei einer krassen "Schuhmacher"-Kurve herausgeflogen ist. Der Plastik hat dem Druck der Holzschrauben nachgegeben und nun versuche ich das wieder mit grauem Camper-Klebband und 2-Komponentenleim zu flicken. :-) Nachdem wir bereits in Skandinavien 2 von 3 Dingen mit diesem Kleber erfolgreich geflickt haben, sind wir auch hier zuversichtlich. Wir sind momentan sehr motiviert und darum "verlege" ich noch einen Fussabtreter-Teppich im Eingangsbereich.



Wir fragen uns wo wir morgen in die Kirche gehen wollen und finden nur wenige Minuten von unserem Stellplatz eine Església Evangèlica ICEA "El Port". Das Motto der Kirche lautet "Pasion por Jesus, amor por la gente". Das gefällt uns. Wir werden wahrscheinlich kein Wort verstehen und darum setzt Tamara gleich ihren Babbel Kurs in Spanisch fort. :-)

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marc.metry
vor 2 Tagen

Jetzt muss ich doch wieder mal etwas schreiben!

Vielen Dank, dass ihr uns wieder mitnehmt auf eure weitere Reise. Die interessanten und informativen Texte und die Fotos von schönen Orten auf dieser Erde machen immer wieder Freude und helfen, an trüben Nebeltagen der Schwermut zu widerstehen.

Freue mich jedes Mal, wenn im meinem Briefkasten eine Mail mit dem Betreff "New Blog Post" vom Absender "after-work-balance" eine neue Reisegeschichte ankündigt.


Kleine Anregung (wenn das einfach machbar ist): Wenn ich die Fotos gross mache, erscheinen sie auf einem weissen Hintergrund. Wenn dieser schwarz wäre, würden die Fotos noch besser zur Geltung kommen. 😎


Herzliche Grüsse und hebäd Sorg Marc

Beğen
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