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SPANIEN-Costa del Sol nach Ronda

Walter Blattmann

Von der Costa Tropical zur Costa del Sol und nun in die Berge in den Nationalpark El Torcal. Wir haben nach den stundenlangen Spaziergängen am Meer wieder einmal Lust auf Berge.

El Torcal Nationalpark (9.2.2025)

Unsere Augen sind sich nur noch Sonne, Sand und etwas Meer gewohnt. Darum beeindrucken uns die vor uns aufgetürmten Berge sehr. Auch die Wolken und der Nebel stauen sich an den hohen Bergen. Der Spitz der Bergkette ist mit Wolken und Nebel umhüllt. Gemäss Berichten wechselt dort oben das Wetter minütlich. Darum fahren wir zuversichtlich an unser Ziel.

Es hat sich gelohnt diese Fahrt unter die Räder zu nehmen. Die Aussicht auf diese Felsen ist fantastisch und ich muss gleich mit der Drohne einen Ausflug machen.

Nach der weltweiten Überschwemmung kam es während der Kontinentalverschiebung zu verschiedenen Nachbeben und entsprechenden Schlammlawinen. Diese haben vor allem Muscheln, welche schnell wachsen z.B. in Wattenmeeren mit Schlamm zugepackt und vakuumiert. Eine solche Ebene wurde zusätzlich durch die Kontinentalplatten Verschiebung emporgehoben auf über 1100 Meter über Meer. Darum finden wir heute im El Torcal diverse Versteinerungen von verschiedenen Meerestieren zwischen den bizarren Formationen.


Tamara und ich sind erst um 16 Uhr auf der Spitze des Berges und machen darum nur die 40 Minuten Tour. Der Nebel ist stark und die meisten Sonntagstouristen fahren bereits den Berg hinunter nach Hause. Für die kurze Runde brauchen wir trotzdem 2 Stunden. Wir bleiben an "jedem" Stein stehen und beobachten, wie die Felsformationen zwischen Nebel und Sonnenlicht ihre monumentalen Formen zur Schau stellen.



Immer wieder zeigt sich die Sonne und der Nebel verzieht sich. Das macht die Wanderung noch spannender und mystisch.



Mit etwas Glück sehen wir auch noch iberische Steinböcke die zwischen den Felsen umherklettern. Es ist schon am späteren Nachmittag um 18 Uhr und die Steinböcke kommen rudelweise an den Aussichtspunkt im Park. Dort scheint es speziell mundende Büsche zu geben an denen sie sich den Bauch vollschlagen können, um anschliessend wieder gemütlich auf einem Felsen "wiederzukauen". Auch besondere männliche Exemplare mit speziellem Kletterstil erkennen wir zwischen den Felsen ;-).



Park4night führt uns über eine Schotterpiste zu einem Stellplatz neben einer besprayten Bauruine. Die Berichte sind sich uneinig. Sollen wir lieber weiterfahren wegen den herumliegenden Kondomen oder wegen den Einbruchberichten aus dem Jahr 2023. Den Entscheid haben wir schnell gefällt und fahren zum nahegelegenen Wasserreservoir weiter. Dort können wir auch Trinkwasser füllen. Am Nachmittag wollte ein Betreiber von einem Campingplatz 11 Euro für das Tanken von Wasser. Das haben wir dann dankend abgelehnt. 10% Haben wir ja noch im Tank und 12 Liter reichen uns noch einen Tag. An der Quellstation Aqua del Torcal tanken wir 120 Liter mit unserem genug langen Wasserschlauch.



Antequera - Herz von Andalusien (10.2.2025)

Ich hatte mir die Nachtruhe am Picknickplatz Nacmiento del Rio de la Villa etwas ruhiger vorgestellt. Den Ententeich hatte ich völlig unterschätzt. Nicht alle Enten schlafen nachts... Aufgeschreckt durch "Alpträume" oder ähnliches, können Enten zu kreischenden Ungeheuern machen. So fühlt es sich jedenfalls beim Einschlafen an. Ansonsten schlafen wir ruhig und lange. Nach dem Frühstück fahren wir direkt nach Antequera. Ein faszinierendes Panorama auf die Bergkette El Torcal geniessen wir vom Parkplatz und auf dem Weg nach Antequera.



Die Stadt wird auch das Herz von Andalusien genannt, weil hier der Handels-Dreh und Angelpunkt zwischen Granada, Sevilla und Cordoba seit tausenden von Jahren war. Hier gab es bereits Siedlungen um das Jahr 3800 Jahre vor Christus. Die entsprechenden Gräber besuchen wir morgen.

Antequera hat 33 Kirchen auf 41'000 Einwohner. Das erscheint im ersten Moment viel. Aber man muss wissen, dass in Venedig 90 Kirchen im Zentrum stehen und in der Lagune sogar 160. Die Stad Antequera gehört zum UNESCO Weltkulturerbe und es haben sich dank den guten Lebensbedingungen bereits 3800 Jahre vor Christus Menschen hier angesiedelt. Das war ungefähr in der zweiten Hälfte der Jungsteinzeit. https://geschichte-sciodoo.de/jungsteinzeit/. Spannend in diesem Zusammenhang ist es, dass die Steinzeit weltweit je nach Bildungsstand und Metallvorkommen zu unterschiedlichen Zeitpunkten endete. Mit der Metallverarbeitung endete die Jungsteinzeit in Europa etwa 2.200 v.Chr., in Mesopotamien schon 3.500 v.Chr. und in Ägypten bereits 4.000 v.Chr. Überraschend ist auch, dass 1000 v.Chr. in Griechenland bereits Operationen in Spitälern durchgeführt wurden, als in Europa noch Pfahlbauer zwischen den Gletschern ums Überleben kämpften. Sorry für den Abschweifer und wieder zurück ins hier und jetzt.


Die Gassen in Antequera sind sehr eng und es gibt keine verkehrsberuhigenden Massnahmen. Die "Gassen-Raser" sind wahrscheinlich auch der Grund, warum beinahe alle Kinder um 14 Uhr von der Schule abgeholt werden. Alle tragen hier eine Schuluniform (eventuell eine Privatschule) und haben keinen Tek (Schultornister) sondern einen Rollkoffer mit entsprechenden Ariel- und Spiderman-Motiven. Wenn die Schule aus ist, sieht das ungefähr so aus, wie wenn die Crew einer A380 hintereinander vom Flughafen ins Hotel pilgert ;-).


Die Stadt ist einen Besuch wert. Sogar im lokalen Migros, der hier Mercadona heisst, gibt es frisch zubereitete Paella zu kaufen. Auch die ausufernde Fischauslage und der Seranoschinken-Spalier in der Metzgerei fehlen nicht. Wir geniessen die Stadt bei einem Rundgang und lassen uns durch die Gassen treiben. Bei der Real Colgiata de Santa Maria la Mayor haben wir einen wunderbaren Ausblick auf die Stadt. Hier auf dem Felsen haben bereits die Römer ihre Thermalbäder gebaut. Auch die Kirschblüten an den Bäumen riechen fantastisch und geben uns das Gefühl im Frühling an der Idastrasse in Zürich zu sein.

Antequera hat eher wenig Fussgängerzonen und darum müssen wir etwas suchen, um die versteckten Plätzchen zu finden. Die prallvollen Orangenbäume an jeder Ecke reizen mich daran zu schütteln, damit eine reife Orange runterfällt. Das lasse ich jedoch sein, weil weder Bäume schüttle noch umarme.



An der Piazza vor der Kirche mit den Orangenbäumen trinken wir etwas an der Sonne und essen leckere Kroketten.



Unser Auto haben wir gleich auf dem Hügel gegenüber der Alcazaba geparkt. Das ist sehr praktisch, weil wir direkt auf die Burg sehen und nur 5 Minuten in Stadtzentrum haben. Den Abend verbringen wir mit "Socializing" mit unseren Lieben zuhause und einer anschliessenden warmen Dusche mit dem Bergquellwasser des El Torcal.

Dolmenstätten von Antequera (11.2.2025)

Es gibt in Antequera die Dolmen (Steintische) von Viera und die Dolmen von El Romeral. Beide gehören zu den bedeutendsten Zeitzeugen der Neolithkultur (Jungsteinzeit). Es handelt sich hier um Grabhügel. Die 3 Grabhügel sind geometrisch so aufgestellt, dass bei Romeral am 21.12.XX die Sonne bis zum Zeremonienplatz in die Grabkammer scheint. Bei El Romeral handelt es sich um eine andere Bauweise, als die ältesten Dolmen von Viera. Der rund 20 Meter lange Gang ist links und rechts mit 1.8 Meter dicken Schottersteinen konisch nach oben gebaut. So dass die tonnenschweren Steinplatten darauf unverrückbar liegen. Der Zeremonienplatz ist rund und die Schottersteine bilden nach oben eine Kuppe. Eine 60 Tonnen schwere Felsplatte deckelt die Kuppe ab und verhindert, das Zusammenfallen der Schottersteine. Eine architektonische Meisterleistung aus der Steinzeit! Schade, dass uns Hollywood die Menschen aus dieser Zeit mit Keulen, nicht kommunikativ und die Frauen an den Haaren in die Höhle schleifend verkauft. Meiner Erkenntnis nach waren Menschen noch nie dümmer als heute. Oder positiv formuliert waren die Menschen früher mindestens so intelligent wie heute. Ein schlauer Denker unserer Zeit hat mal gesagt: "Noch nie war eine Gesellschaft so schnell unterwegs wie heute und gleichzeitig bleibt sie stehen." Das gibt mir zu denken.


Die Ausrichtung dieser Grabstätte ist in das Gebirge El Torcal, wo die Leute in der Steinzeit gelebt haben.

Bei einem der beiden Gräber in Viera ist der Eingang Richtung Sonnenaufgang gerichtet. Das heisst, dass im Herbst die Sonne in den Eingang scheint. Darum ist dieser Ort auch ein Kalender für die Bauern. Das ist ein Foto vom Sonnenaufgang aus dem Museum.



Der Dolmen von Menga (Dólmenes de Antequera) ist ein Galeriegrab (Hügelgrab) aus der Mitte des 3. Jahrtausend v. Christus. Es zählt zu den bedeutendsten Megalithbauten Europas. Das Grab hat einen Durchmesser von 25 m, ist 4 m hoch und besteht aus 32 Megalithen. Wie so vieles im Leben sind die Namen komplizierter und die Bedeutung der Worte sehr einfältig: Megalithkultur – mega (groß) und lithos (Stein) :-)



Den Korridor zur Grabkammer flankieren 5 riesige Steinplatten. Die Grabkammer selbst besteht aus Monolithen und ist mit Platten abgedeckt, von denen die letzte mehr als 180 Tonnen wiegt. Im Durchschnitt wiegen die Steine 15-20 Tonnen.

Es ist schon beachtlich, sich an einem Ort zu bewegen, der fast 6.000 Jahre alt ist, so beeindruckt es noch mehr, wie diese bauliche Leistung mit den einfachsten Mitteln vollbracht wurde. 31 exakt behauene Steinblöcke liegen fugenlos nebeneinander – sie besitzen ein Gesamtgewicht von 1.600 Tonnen. Der Ausgang dieser Kammer schaut direkt auf eine Felsformation die aussieht wie ein Gesicht, dass zum Himmel schaut.

Liebe Leser, falls ihr geschichtlich überhaupt nicht interessiert seid, müsst ihr diesen Teil meiner Meinung über die Entstehung der Menschheit überspringen. In diesem Fall jetzt zum nächsten Bild springen :-)


Ich bin beeindruckt wie die Sippen rund 3000-3500 Jahre vor Christus rasant umhergewandert sind und zusammen regen Handel betrieben haben. Ich denke an die 1. Dynastie der Ägypter in Memphis (heutiges Kairo) im Jahr ca. 3000 vor Christus. Auch an die Stadt Mykene in Griechenland, die um die selbe Zeit auch mit bis zu 120 Tonnen schweren Steinen Burgen gebaut haben. Die oben erwähnten Dolmen Gräber gibt es in Tunesien, Sizilien und in ganz Andalusien zu finden. Vergleichbare belegte archäologische Funde gibt es von der ersten chinesischen Shang-Dynastie (ca. 1570-1066 vor Christus.). Auch in Indonesien sind die Tempel z.B. Borobudur aus dem Jahr 800-700 vor Christus datiert. Die Mayas haben ca. 2000 vor Christus regiert und die Inkas sogar erst 1300-1600 nach Christus. In Ur wurde bereits 2200 Jahre vor Christus ein Monument, Zikkurat des Mondgottes Nanna, erstellt. Im Internet gibt es auch noch 8000 jährige Funde. Was für Zürcher noch spannend ist: Vor rund 3300 Jahren kam Ötzi über die vereisten Alpen und wollte eventuell die rund 150 Pfahlbauer, welche seit 3500 Jahren vor Christus in Zürich lebten, besuchen :-).

Was ich damit sagen will: Die ersten Menschen, Familien und Sippen haben sich rasant auf der Erde vermehrt und ausgebreitet. Was mich auch immer wieder fragend macht, ist die Population der Menschheit. Meine Recherchen haben ergeben, dass rund 10 Mio Menschen im Jahr 3500 vor Christus gelebt haben. 2000 vor Christus waren es ungefähr 27 Mio und bereits im Jahr 1000 vor Christus waren es 50 Mio Menschen. Im Jahr 1010 gab es 310 Mio Menschen und bereits im Jahr 1750 waren es 0.8 Mia Menschen. Heute sind wir über 8 Mia. Die rund 10 Mio Menschen waren vor 5500 Jahren sehr intelligent und archäologische Beweise zeigen das auch unbestreitbar. In den meisten Museen ist auf der Zeitachse der Menschheitsgeschichte bis ca. 7500 Jahre sehr gut dokumentiert. Ich bin der Meinung, dass die Steinzeit und Jungsteinzeit mit den ersten Menschen nicht älter als 10'000 Jahre sein kann. Welche Theorien und Annahmen als Basis für eine 2.5 Mio Jahre dauernden Steinzeit mit lebenden Menschen fungieren, erscheint mir sehr dürftig dokumentiert. Es wäre mir eine grosse Freude das Thema Schöpfung oder Evolution mit einem Leser auch persönlich auszutauschen. Das wäre viel interessanter.


Nun wieder zu unserer Reise. Ihr seht, solche geschichtliche Orte machen mich nachdenklich. Wir haben nun Hunger und es ist bereits 15 Uhr. Darum halten wir am nächsten See und treffen dort Michael und seine Frau. Sie beobachten Vögel und sind begeisterte Ornithologen aus St. Gallen. Ich darf ihr Fernrohr benutzen und sehe Kraniche, Flamingos, Hasen und einen Greifvogel der mit einem Frosch in den Krallen davonfliegt und wegen dem Gewicht immer wieder landen muss. Die beiden müssen weiter und geben mir noch einen Geheimtipp mit den Koordinaten. Es handelt sich um einen Platz an dem tote Schweine am Dienstag hingelegt werden, um die Geier anzulocken. Der Weg ist steil und ohne 4x4 nicht zu fahren. Tipps von Reisenden sind immer spannend und darum fahren wir hin. Wir haben "schwein" und finden das Dutzend tote Schweine auf dem Hügel liegen. Leider keine Geier am Essen aber einer zieht seine Runden über uns. Scheinbar ist es zu windig und daher zu unsicher für die Geier zu landen. Mit viel Wind ist es ihnen kaum möglich wieder genug schnell zu starten, wenn Gefahr droht. Im Bild unten liegen die Schweine und im Bild rechts fliegt in der linken Ecke oben der Geier:-). Diese Art von Geier haben eine Spannweite von 2.6 Meter :O


Beim Blick in die Ebene fällt uns der türkisfarbene Stausee auf und wir finden dort einen 4x4 Standplatz für die Nacht. Das Land ist fruchtbar und der Weg ist furchtbar nass. Wir haben die falsche Strasse erwischt und ich muss die Böschung hochfahren um auf dem harten, aber geraden Terrain zu wenden. Endlich kommen wir an.



Die Furchen in der Strasse zeigen, dass es hier bei Nässe richtig zur Sache geht. Aber wir sind ja in Andalusien und da regnet es sehr wenig. Als wir ankommen freuen wir uns über die Idylle und die schöne Aussicht. Nur wir uns der Stausee. Im Bild unten findest du auch bei genauem Hinschauen unseren Stellplatz :-)

Bevor wir uns einrichten und die Gegend erkunden, schauen wir uns noch sicherheitshalber den Wetterbericht an. 19 Uhr mit 70% Regen. Wenn das wirklich stimmt, dann stecken wir hier fest. Dieses Risiko gehen wir nicht ein und wir fahren durch die schöne Landschaft weiter nach Campillos.

Dort parken wir in der Stadt und gehen noch etwas flanieren. Es war ein bewegender Tag mit vielen Eindrücken.


Olvera (12.2.2025)

In Olvera finden wir einen zentralen Parkplatz am Rande des schönen Bergdorfes. Zuerst lasse ich die Drohne steigen, weil dieses Bergdorf schon von weitem sichtbar war und ich diesen Anblick unbedingt festhalten will. Ich kann es kaum erwarten dieses Dorf mit Tamara zusammen zu erkunden.

Das Dorf ist in mitten einer fruchtbaren Landschaft eingebettet. Den Namen hat das Dorf von seinem exzellenten Olivenöl. Auf allen Ebenen und Hügeln wachsen Olivenbäume die hier auch verwertet und vermarktet werden.


Im Zentrum haben die maurischen Einwohner einen hängenden Garten angelegt, den es heute noch zu besichtigen gibt. Von diesem Aussichtspunkt ist der Ausblick fantastisch.

In diesem Dorf gibt es auch den schönsten Friedhof Spaniens vom Jahr 2019. Der befindet sich hinter der Burg, gleich neben der Kirche. Was hier auffällt sind die Grabinschriften wie: El que cree en mi non morira para siempe oder Creemos en la surreccion de los muertos y en la vida del mundo futuro. Amen. Auch den bekannten Vers aus der Bibel ist in grossen Buchstaben auf einer Grabplatte: Yo soy la resurreccion Y la vida. El que cree en mi aunque muera vivira. S.Juan XI-25. Auf diesem Friedhof spüren wir die Hoffnung und den Glauben an ein Leben nach dem Tod. Der Friedhof hat unserer Meinung nach die Auszeichnung verdient.


Mich faszinieren die vielen Turmfalken, die hier über der Burg in der Luft schweben. Auf der Jagt nach Beute stürzen sie immer wieder senkrecht nach unten. Wir schlendern nach Hause und geniessen noch einen "Schlummi" in der Abendsonne.

Der Parkplatz ist perfekt. Nach dem Abendessen entschliessen wir uns auch hier zu schlafen und gehen nochmals in die Stadt für einen Verdauungsspaziergang. Heute scheint der Mond beinahe voll und die Stimmung in der Stadt ist ruhig. Nur die Abfallentsorgung ist noch unterwegs und sammelt die Säcke, welche an den Türen und Toren hängen, ein.


Wir schlafen auf dem Parkplatz tief und fest. Natürlich schlafen wir unsere gewohnten 10 Stunden. Wir haben gemerkt, dass wir beide, egal wann wir ins Bett gehen, rund 10 Stunden Schlaf brauchen.


Sentil de las Bodegas (13.2.2025)

Die Weiterfahrt führt uns an einen Aussichtspunkt zu einer Kirche. Der Plan ist es ein letztes Foto von Olvera zu schiessen. Die Kirche in mexikanischem Stil fällt uns auf. Kurz entschlossen besuchen wir diese, was sich als gute Entscheidung herausstellt. Die Kirche hat einen mexikanisch-spanischen-maurischen Stil. Wie Mr. Spock sagen würde: Faszinierend!



Das Dorf Sentil wurde uns von Freunden empfohlen, weil die Mutter dort aufgewachsen ist. Dieses Dorf sollen wir unbedingt besuchen. Auf dem Parkplatz treffen wir einen anderen Schwyzer der seit Oktober mit seiner Honda unterwegs ist. Wir sind uns sofort sympathisch und verbringen den Tag mit der Besichtigung von Sentil. Auf dem Weg tauschen wir über unsere Leben aus. Sein Motto ist: Ist so weil ist so. Das erinnert mich an einen Freud zu Hause. Ich bin betroffen und beeindruckt gleichzeitig wie dieser junge Mann sein Leben schildert und meistert. Gleichzeitig bin ich dankbar für diese Begegnung, weil es mir zeigt, dass alle Menschen auch in schweren Zeiten eine Wahl haben, wie sie mit dem Leben umgehen. Er sieht das Reisen als einmalige Chance um jeden Tag etwas neues zu lernen, das in einer Schule nicht zu finden ist. Wie wahr!


Das Dorf ist einmalig an einer S-förmigen Flussmündung entlang in die Felsen gebaut. An jeder Ecke gäbe es hunderte von Fotomotiven, welche nur einen Teil der traumhaften Stadt wiedergeben könnte. 5 Sterne und einen Tagesbesuch sehr empfohlen.


Übrigens waren in allen Städten und Dörfern die Eingangsbereiche mit wunderschönen Kacheln verziert. Das erinnert an die maurischen Zeiten und hält den Eingangsbereich auch kühl und wunderschön einladend.



Der Tag geht viel zu schnell vorbei und die Stadt in S-Form und die Begegnung mit Rony wird uns nicht so schnell in Vergessenheit geraten. Sehr dankbar! Hier nochmals ein Foto von Sentil und wenn du genau schaust, siehst du den S-förmigen Flusslauf und die Felsenhäuser entlang des Flusses.

Nun geht es Richtung Ronda weiter und wir merken, dass es gar nicht so weit und darum auch nur wenige Schlafplätze unterwegs gibt. Tamara ist eine "Superrecherchiererin" und sie findet den perfekten Schlafplatz. Zum Abendessen im Abendrot gibt es Kartoffelgratin, eine meiner Lieblingsessen. Auf dem vereinsamten Feldweg kommt plötzlich die Polizei und fährt an uns vorbei um 20 Meter später zu halten. Dürfen wir hier nicht übernachten? Nein, alles im grünen Bereich. Auch sie geniessen den schönen Sonnenuntergang und genehmigen sich eine Zigarette.

Wer mich kennt weiss, dass ich eher der Katzentyp bin und darum zeige ich die schönsten Katzenbilder der letzten 3 Tage noch zum Tagesende.


Ronda (14.2.2025)

Keine halbe Stunde vom Zentrum von Ronda entfernt finden wir einen Parkplatz. Der Weg zum Zentrum führt uns vorbei an den in Spanien bekannten Sprayer Kunstwerken.

Ronda liegt auf einer Anhöhe mit steil abfallenden Bergkannten. Mitten auf dem Berg hat es eine Quelle welche sich in den Rio Guadalevin ergiesst. Gleichzeitig trennt dieser Fluss, der auf beiden Seiten hinunterfliesst das alte und das neue Ronda. Dieser einmalige Lebensraum wurde bereits in der Steinzeit von Menschen genutzt. Später bauten auch die Mauren dank dem frischen Wasser und der hervorragenden Lage diverse Hamam-und Badeanlagen.

Die Stadt ist fussläufig und die 120 Meter tiefe Schlucht wird dank der berühmten Ronda Brücke verbunden. Die Brücke wird Puente Nuevo genannt, weil die erste Brücke eingestürzt ist und die neue "erst" 1793 fertiggestellt wurde.



Die Aussicht in die beiden Flusstäler ist atemberaubend und für das sonnige Wetter sind wir sehr dankbar.



Die Stierkampfarena ist immer noch in Betrieb und wir geniessen die Aussicht auf das Gebäude von der nahen Roof Top Bar. Es ist heute T-Shirt Wetter und wir laufen rund 20'000 Schritte.


Die ehemaligen Stadtmauern sind gut erhalten.

Den Anblick am Abend auf die beleuchtete Brücke lassen wir uns natürlich nicht entgehen. Anschliessend gehen wir müde aber erfüllt von den vielen Eindrücken nach Hause.



 
 
 

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