Überrascht mit wunderschönen Blumenwiesen, idyllischen Seen zum Fischen, spannende Moore und kilometerlange weisse Strände.
Naturpark Papes (25.7.24)
Am Morgen sind wir noch in der Kurischen Nehrung in Litauen und kurz nach der Grenze in Lettland essen wir bereits Frühstück. Unser Ziel ist der Naturpark Papes und eine kleine Rundwanderung von 9 km. Zuerst durch Wiesen und Wälder und am Meer zurück. Das macht die Wanderausrüstung spannend. Flip-Flop und Strandkleider oder unsere Trekkinghosen mit Wanderschuhen? Nach unserer letzten Wandererfahrung in Litauen entscheiden wir uns für die Wanderausrüstung und packen die Badehose ein. Die Wanderung ist für 2-3 Stunden ausgerichtet. Wir brauchen 6h.... , weil wir am Strand voll abhängen.
Unsere App "Park4night" hilft uns auch heute einen super Parkplatz zu finden. Nur 100 Meter vom Meer essen wir unser Abendessen. Es gibt rote Linsen Pasta und feine Sauce vom Globus und dazu ein Blauburgunder Federweiss. Das hat Tamara im Abschiedskörbchen von den Arbeitskollegen und Kolleginnen erhalten. Danach gibt es einen Spaziergang im Sonnenuntergang am weissen Sandstrand von Liepāja.
Liepāja (26.7.24)
In Litauen fällt noch mehr auf, dass das Wetter hier keine Rolle spielt. Die Leute laufen auch im Regen ohne Regenschirm herum und gehen selbst bei unter 20 Grad in die Ostsee zum Baden-und das auch im strömenden Regen! Wir haben unsere Vorräte in der Zwischenzeit gegessen und füllen die selbst gehäkelten Früchte- und Gemüsenetze auf dem Marktplatz in Liepāja wieder auf. Ihr könnt euch nicht vorstellen, was mit Gemüse, Linsen, Haferflocken und frischen Früchten alles zuzubereiten ist. Ich staune immer, was Tamara aus meinen geschnetzelten Gemüsen alles zaubert. Dazu aber später mehr...
Das KVASS lassen wir aus, obwohl die lange Warteschlage auf ein leckeres Bier hoffen lässt ;-).
Liepāja und die Kirchen
Zufälle gibt es: Meine Grossnichte sendet mir ein Bild mit einer grossen Baumkrone und mit drei Stämmen mit dem Text: «Wir haben die Dreieinigkeit auf unserer Velotour gefunden». Zum selben Zeitpunkt stehen wir in Liepāja in der Kirche der Dreieinigkeit. Das spannende daran ist, dass in vielen Kirchen Jesus oder Maria im Vordergrund stehen, je nach religiösem Verständnis. In dieser lutherischen Kirche (Bild rechts) ist bibelgetreu Vater, Sohn und Heiliger Geist gleichermassen dargestellt.
Kurzerhand entscheide ich mich auf den Turm der alten Kirche aus dem 17. Jahrhundert zu steigen. Der Aufstieg ist streng, die Aussicht jedoch lohnenswert. Anschliessend geniessen wir im www.dragonsushi.lv wie Sushi auch anders schmecken kann. Die Lettländer haben ihren eigenen Sushistil. Unbedingt probieren,- es lohnt sich und die 16er-Platten zum kleinen Mehrpreis nehmen. Eine Sushi kostet 1 Euro…..
Liepāja und die Zaren-Festung
Karosta war zu Sowjetzeiten ein für sich abgegrenztes Gebiet. Bereits vor dem ersten Weltkrieg bauten Zaren hier einen Kriegshafen und eine Befestigungsanlage. Die Anlage wurde niemals in Betrieb genommen und wurde als strategische Fehlplanung abgeschrieben. Die Bunkeranlagen am Meer waren auf Sand gebaut und das Meer hat dazu beigetragen, dass die unterspülten Befestigungsanlagen nur noch Bruchstücke und Mahnzeichen von Angst und Macht früherer Regierungen sind.
Nach diesem eindrücklichen Erlebnis sind wir körperlich und emotional völlig erledigt. Neben den Befestigungsanlangen hat es einladende Schlafplätze. Frühere Reisende berichten jedoch von Jugendlichen, welche unter Alkoholeinfluss das Auto mit Steinen beworfen haben. Das Quartier erweckt auch bei uns keine Beruhigungsgefühle und wir entscheiden uns auf’s Land zu fahren.
Zwei Nächte Erholung am See (27.7)
Tamara findet über Park4night wieder einen traumhaft ruhigen Schlafplatz und wir geniessen die Ruhe sehr. Im Ligutu Parks am Durbes ezers (See) parken wir unsere All-Terrain Reifen direkt am See.
Wir chillen und werden plötzlich in reinem Zürichdeutsch angesprochen. Es ist ein Zürcher, welcher mehrere Monate pro Jahr in Litauen verbringt und dort ein Airbnb betreibt und Ausstellungen für Kunstliebhaber organisiert. Er erzählt uns wie diese Idee entstanden ist und seit wann sie dies betreiben. Aktuell macht er Urlaub in Lettland und wir treffen uns an einem einsamen See in den Baltischen Staaten. Es ist immer spannend zu hören, welche Lebenskonzepte verschiedene Menschen verfolgen.
Vor der Abenddämmerung drehen tausende von Zugvögeln ihre Runden über die Seelandschaft und bilden zum Schlafen ein Rudel in den Bäumen und nahgelegenen Büschen.
Tamara backt ein weiteres Roggenbrot im Omnia Backofen und ich schaue mir Youtube Filme für Drohnenanfänger an. Dabei merke ich, dass ich noch eine Speicherkarte brauche für die Fotos und mich beim Bundesamt für Luftfahrt anmelden muss. Jede Drohne auch diejenigen unter 250 Gramm, welche eine Kamera haben müssen seit 2023 registriert und versichert sein. Mein erster Flug muss härter erarbeitet werden als erwartet...
Fahrt nach Riga (28.7.24)
Zum Glück gibt es Blogger, welche nicht nur schreiben, sondern auch Bilder machen. Alle schreiben, dass es auf jeder Tankstelle Wasser gibt um den Tank nachzufüllen. Tamara und ich fahren gefühlt ein dutzend Tankstellen an, bis wir bei einem Blogger ein Foto sehen, wie die Wasserhähne in den Baltischen Staaten aussehen oder besser gesagt wo sie versteckt sind bei der Tankstelle.
Fortan ist das Wasser nachzufüllen ein Klacks :-). Schlauch mit Gardena einstecken und Albfilter montieren, damit das Wasser mit Vor, Mikro und Aktivkohlefilter trinkbar in unserem 120 Liter Tank landet. Für das effektive Trinkwasser haben wir, also besser gesagt Raffi von www.camperwerk.ch, zusätzlich einen Nanofilter eingebaut, welcher sämtliche Geschmäcke noch rausfiltert. So dass das Wasser wie in "Tsüri" schmeckt.
Eine totsichere Variante ist auch immer der Friedhof. Hier endet jeder auf der Suche nach Wasser.
Riga (29.7.24)
Wir brechen früh am Morgen auf, da wir den deutsch sprechenden Gottesdienst in Riga besuchen wollen. Leider notiere ich mir die falsche Adresse und wir stehen vor einer geschlossenen Kirche. Zudem regnet es den ganzen Tag und wir nutzen das Wetter um ein paar schöne Kirchen von innen zu besichtigen und den 24/7 Markt in den rund 4 Hallen in RIGA zu besuchen. Vor dem Marktbesuch unbedingt nichts essen, weil es so viel zum probieren gibt.
Wir finden ein fantastisches Restaurant www.petergailis.ch in der Nähe von der Kirche in der der Gottesdienst tatsächlich stattgefunden hätte... Der immer noch leicht anhaltende Ärger über den verpassten Kirchenbesuch verblasst mit dem feinen Essen bald :-).
RIGA ist in jedem Fall eine Reise wert. Vor allem auch die geschichtlichen Hintergründe sind sehr spannend. Zum Beispiel das Freiheitsdenkmal, Schwarzhäupterhaus und das Haus der drei Brüder.
Wir sind nun kurz vor der Grenze nach Estland und werden im "New Post- Baltische Staaten-Estland" darüber berichten.
Hallo Walter
wie schön doch die baltischen Staaten sind. Ihr macht Lust auf eine Reise ins Baltikum. Wunderschöne Bilder. Ich krieg immer gleich Hunger bei den feinen regionalen Köstlichkeiten. weiterhin viel Freude und Gesundheit auf der Reise.