Bulgarien - Sofia zum Batak See
- Walter Blattmann
- vor 6 Tagen
- 11 Min. Lesezeit
Unser Heimaturlaub in der Schweiz fühlte sich wie Ferien an. Die 5 Tage haben wir ausgiebig genossen. Die Freude auf die Reise durch Bulgarien ist gross. Ein Land mit sieben Siegeln, das wir noch nicht kennen.

Ankunft in Sofia 3.6.25
Die kalte Sofie bringt in der Schweiz Regen und kalte Temperaturen. Der ideale Zeitpunkt, um nach Sofia zurückzufliegen. Der Flug startet pünktlich und bereits um 12 Uhr landen wir in Sofia. Mit der Metro zurück zu Ivans Campingplatz. Unsere Mercedes App ist der Meinung, dass alles verriegelt und das Fahrzeug immer noch an derselben Stelle steht.
So ist es auch und im Wagen sind es 49 Grad. Plastikteile haben sich bereits verformt, so warm ist es. Auch die Membrane unseres Gasreglers hat die Hitzewelle nicht überlebt. Ich lege ihn in den Kühlschrank, um zu schauen, ob sich die Membrane wieder löst. Wir tanken Wasser und füllen unseren Vorratskeller im nahegelegenen Lebensmittelgeschäft wieder auf. In der Nacht kühlt es auf angenehme 23 Grad ab
Rila Nationalpark 4.6.25
Der völlig verklebte Regler lässt auch am Morgen trotz Abkühlung kein Gas durch. Für den Zmorgenkaffee muss der Notfallgaskocher einspringen. Spontan frage ich unsere deutschen Nachbarn aus Bayern, ob sie einen Ersatzregler haben. Leider nein, aber sie kennen einen Campershop gleich in der Nähe mit deutschen Artikeln. 30 Minuten später kaufen wir einen Gasregler, eine Gaskartusche für unseren Grill "Skotty" und ein kleines Tischchen, das wir schon lange gesucht hatten. Gott sei Dank haben wir dieses nette Paar getroffen, das uns den Tipp gegeben hat.
Nun kann die Reise weitergehen. Die sieben Seen im Rila Gebirge sind unser Ziel. Nach der dreistündigen Fahrt und dem Mittagessen unterwegs, kommen wir um 15 Uhr im Nationalpark an. Der Parkplatz kostet 6 Euro und wir dürfen dort übernachten. Viele Wanderer kommen bereits wieder zurück zum Parkplatz. Tamara und ich treten die 4.5 stündige Wanderung an und hoffen auf eine schöne «golden hour» obwohl die Wolken schwarz und dick verhangen sind. Es ist uns auch bewusst, dass die letzte Bahn um 17.30 fährt und wir diese sicher verpassen und noch runter laufen müssen. Das alles ist uns egal, weil diese Wanderung der absolute Wahnsinn sein soll. Oben angekommen sehen wir in den weiten Talkessel mit den verschneiten Bergen. Von ganz hinten im Tal, auf dem Berg, kann man 7 Bergseen sehen. Bis dort hin ist es noch ein langer Weg. Leider hat es dort noch zu viel Schnee, und darum sind es heute nur 5 Seen, die man bewandern kann. Das Tal sieht tief aus und die Leute sehen nach der Wanderung sehr müde und verschwitzt aus… mal schauen, ob wir noch genug fit sind.

Schon bald sind wir über 2000 Meter und sehen den ersten See. Nach ein paar Höhenmeter kommt auch der zweite zum Vorschein. Die Aussicht weckt die Wanderlust nach mehr. Ein junger Wanderer aus den Niederlanden ist begeistert und fragt uns woher wir kommen. Seine Antwort ist amüsant: "Dann seit ihr wohl nicht so "impressed", das sieht hier wohl wie euer Vorgarten aus" ;-).
Das Panorama wird immer spektakulärer und wir sehen bereits 3 Seen. Jetzt ist der Schnee sehr nah und die ersten Frühlingsblumen haben den Schnee verdrängt.
Die Aussicht aus dem Talkessel ist der Hammer! Die Natur löst Freude und Dankbarkeit in uns aus. Schade sind die Wanderwege, um noch weiter in die Höhe zu steigen, verschneit und somit zu rutschig und gefährlich.
Bilder sagen mehr als tausend Wort. Unser Geheimtipp heisst die 7 Seen im Gebirge von Rila.
Die 4.5 Stunden wandern verfliegen vor lauter Panorama-Flash im nu. Am liebsten würden wir nochmals hoch laufen, um die schöne Aussicht noch einmal zu geniessen. Der Wille wäre da aber unsere Beine tragen uns nur noch den Berg hinunter. Tamara lacht hinter mir über meinen torkelnden Wanderstil. Aber auch hier ist die Aussicht immer noch wundervoll.
Es fühlt sich an wie 30, aber es sind nur knapp 20'000 Schritte. Müde fallen wir ins Bett und schlafen schnell ein.
Rila Kloster 5.6.25
Die Nacht war nach der langen Wanderung erholsam. Der Schlafplatz am verlassenen Hotel in diesem Skigebiet war sehr ruhig und ideal gewählt. Eine Freundin von uns hat einmal gesagt, wenn du einen Kuckuck hörst ist der Wald noch in Ordnung. Seit wir im Balkangebiet unterwegs sind hören wir jeden Tag am Abend und am Morgen den Kuckuck. Auch die schönen Blumenwiesen mit der Artenvielfalt der Insekten ist hier allgegenwärtig.
Die Fahrt nach Rila ist kurzweilig und wir hören eine Predigt vom letzten Sonntag aus Brooklyn. Das deutsche Paar mit dem kleinen Kind haben uns gestern empfohlen nicht beim Kloster zu parken. Dort verlangen sie 20 Euro, darum sollen wir unten beim Parkplatz am Fluss parken. Dort finden wir noch den letzten Platz und laufen die 3 Minuten zum Kloster. Danke stellvertretend an alle Reisenden, welche Ihre Erfahrungen weitergeben.
Das Kloster liegt auf 1147 Meter über Meer und ist imposant. Die Klostermauer erstreckt sich quer durch das ganze Tal und diente auch als Schutz für die Mönche. Der Fluss Manastirska versorgt das Kloster mit frischem Wasser direkt aus dem Tal des Rila Gebirges. Der höchste Berg dort ist 2729 Meter hoch. Gestern waren wir im Rila Gebirge bei den 7 Seen. Das ist eine Entfernung per Luftlinie von 15 km. Um den Berg und wieder in das Tal sind es jedoch rund 90 km.
Auch hier im inneren sind 100% der Wände und Decken mit Malereien bedeckt. Gefühlte 90% sind Kirchengeschichten und Heilig-Gesprochene. Die anderen 10% zeigen Bilder von der Bibel aus der Zeit vom Leben Jesu. Auch in dieser Kirche ist der Allerheiligste Ort vorne in der Kirche abgetrennt. Mönche im Kloster weisen auf respektvolles Verhalten hin. Zum Beispiel bei Bekleidung, lautem Reden und Körperhaltung. So werde ich darauf hingewiesen, dass ich meine Hände aus den Taschen nehmen soll und die Hände falten soll. Auch ein anderer Tourist wird auf die gleiche Weise instruiert. In der Kirche gibt es einen imposanten goldenen Thron für die Dreieinigkeit (Vater, Sohn und Heiliger Geist). Der Kronleuchter mit einem min. 3 Meter Durchmesser sieht aus wie eine Krone und verbindet das Klostergewölbe fast bis zum Boden.

Es ist eine spannende Geschichte, warum dieses Kloster das Jerusalem der bulgarisch orthodoxen Kirche geworden ist: Der Junge Johannes wurde im Jahr 876 n.Chr. In Boboschewo geboren und ist mit 25 Jahren Mönch geworden. Kurze Zeit später ging er als Einsiedler ins Rila Gebirge und lebte dort 12 Jahre in einer Höhle. Weitere 7 Jahre verbrachte er unter freiem Himmel auf einem Felssporn. Der mittlerweile 44-jährige Mönch hatte viel gebetet und sich so einigen Gedanken über den Sinn und Unsinn des Lebens gemacht. Das Christentum hatte sich vor allem in dieser Gegend rasend ausgebreitet. Dank den römischen Strassen und der einheitlichen griechischen Sprache gab es viele Menschen, die sich die Frage stellten: Was muss ich tun, damit ich in den Himmel kommen? So auch dieser Mönch. Er erfand Regeln und schrieb seine Weisheiten auf und bald schon kamen Jünger dazu. In dieser Zeit erhob der Zar Boris das Christentum als Staatsreligion und fördert den Klosterbau, dort wo Einsiedler in Abgeschiedenheit und Stille lebten. In dieser Zeit wurden in dieser Region an die 70 Kloster errichtet. So entstand die orthodoxe Kirche Bulgariens. Schade hat dieser Mönch Religion und Glaube verwechselt. Religion heisst: Was muss ich tun, um in den Himmel zu kommen, und Glaube an Jesus Christus heisst: Was hat Jesus für mich getan, damit meine Sünden vergeben sind und ich in den Himmel komm?
Jetzt kommt ein geschichtlicher Abstecher, welcher erklären soll, welche Bedeutung die orthodoxen Kirchen im Balkan haben/hatten). Wenn dich das nicht interessiert, bitte einfach zum nächsten Bild scrollen. :-)
295 nChr. teilt der damalige Kaiser das römische Reich für seine beiden Söhne in ein West- und ein Ost römisches Reich. Im Jahr 476 n.Chr. erobern die Germanen das weströmische Reich. Übrig bleibt das oströmische Reich, welches fortan byzantinisches Reich genannt wird. Dieses Reich besteht fast 1000 Jahre (295-1261). Während dieser Zeit kämpfen die Byzantiner für die Rückeroberung im Westen und verlieren Gebiete im Osten an die Griechen, Perser und Ägypter. Später kämpfen sie gegen die Araber was dazu führt, dass die Regionen der Byzantiner in eigenständige Militärbezirke eingeteilt werden. Im 10th Jahrhundert entstehen flächendeckende Bürgerkriege und die Kirche wird zur herrschenden Macht in den einzelnen Bezirken. Die Türken kämpfen in den besetzten arabischen Gebieten gegen die «byzantinische Kirche». Jetzt wird von den Byzantinern Unterstützung bei den westlichen Ländern angefragt. Daraufhin werden die ersten Kreuzzüge im Jahr 1095 lanciert. Das byzantinische Reich kann nach mehreren Kämpfen die Kreuzritter nicht mehr bezahlen. Daraufhin plünderten die Kreuzritter 1204 Konstantinopel (Istanbul). Infolge dessen zerfällt das Reich in verschiedene Teile. Die Türken müssen sich im Osten gegen die Mongolen wehren und können erst im Jahr 1261 die Hauptstadt Konstantinopel von den Byzantinern zurückerobern. Inzwischen haben sich alle Militärbezirke verselbständigt und Byzantinien besteht nur noch aus der Hauptstadt, welche jedoch an das osmanische Reich übergeht. Bis zum Jahr 1453 versuchen die westlichen Länder Konstantinopel zurückzuerobern, was sie aber nicht schafften. Somit geht das byzantinische Reich komplett unter. Das osmanische Reich regiert über mehrere Dynastien von 1299-1922. 1683 regiert das Reich der Osmanen in Europa über das heutige Kroatien, die Slowakei, Zentral-Ungarn, Moldawien, Ukraine, Krim, Rumänien, Bulgarien, Serbien, Bosnien und Herzegowina, Kosovo, Nordmazedonien, Montenegro, Albanien und Griechenland. Das zeigt, wie lange diese Völker schon miteinander als Christen und Moslems einen Weg gesucht haben friedlich zusammen zu leben. Leider gibt es immer wieder Machthaber, welche religiöse Unterschiede zum Anlass nehmen für einen Machtausbau oder für eine Verdrängung von Minderheiten.
Kleinste Stadt in Bulgarien - Melnik

Die ganze Stadt steht unter Denkmalschutz und ist eingebettet in die Sandpyramiden. Melnik ist bereits 6-7000 Jahre vor Christus bewohnt worden. Es liegt geschützt in einem Tal und wird durch einen Fluss mit Frischwasser versorgt. Zudem ist es nach der Handelsroute zwischen Thessaloniki und Sofia strategisch sehr gut gelegen. In dieser Region lebte früher auch der thrakische Stamm aus dem auch die griechischen Spartaner entstammen. Die hier gefundene thrakische Siedlung aus dem 3-2t Jahrhundert vor Christus beweist das. Eventuell kennst du die Redewendung "drakonische Massnahmen ergreifen". Jetzt weisst du woher das stammt. Weiter ist die Geschichte von Melnik ziemlich dramatisch. Jeder kann sich das vorstellen bei nur 136 km nach Thessaloniki (Griechisches Reich) und 600 km nach Istanbul (Osmanisches Reich. Hier wurden schon mache Meinungsverschiedenheiten ausgetragen. Die Häuser sind in der traditionellen bulgarischen Bauweise wieder hergestellt worden. Es erinnert uns etwas an das Derwisch Kloster in Bosnien.
Der Aufstieg in die kleine Kapelle erreichen wir über 300 Treppenstufen. Der Weg ist voller Blumen und wir treffen auch noch eine wilde Schildkröte. Es ist die erste Schildkröte, der wir in freien Natur begegnen.
Die Aussicht auf die Sandpyramiden erinnern uns an den Bryce Canyon. Hier in Melink ist die Feuchtigkeit und die Vegetation jedoch stärker und hat den Sandstein besser erhalten. Ansonsten haben auch hier Wasser und Wind die schönen Formen kreiert.
Bulgarischer Wein ist hier prominent vertreten. Wir sind mitten in einer Weinanbauregion. Darum kehren wir spontan in ein Weinlokal ein. Im Weinmuseum arbeitet eine Frau, die sich zu uns gesellt. Sie erzählt uns ihre spannende Vergangenheit. Mit 14 Jahren flüchtete die Familie vor dem Kommunismus über Deutschland in die USA. Dort lebte sie 30 Jahre und kam nach dem Tod ihrer Eltern wieder nach Bulgarien. Zuerst in Sofia und jetzt 10km von Melnik in den Bergen. Sie hat 7 Hunde und einige Hühner. Sie liest viele spirituelle Bücher und interessiert sich sehr für unsere Sternzeichen. Sie freut sich darüber, dass wir in der Bibel lesen und die Liebe zu Gott und uns auch die Nächstenliebe am Herzen liegt. Sie ist mittlerweile 64 Jahre alt und will noch ein Zentrum für junge Menschen, welche auf der Suche nach dem Sinn des Lebens sind eröffnen. Wir verabschieden uns herzlich und staunen über die Freiheit der Unterschiedlichkeit unserer Lebensmuster. Anschliessend gehen wir in das Restaurant im Dorf mit den besten Bewertungen. Unser Abendessen geniessen wir im bulgarischen Restaurant www.melnik-mehana.com. Die Bedienung erklärt uns alle Gerichte genau und sie schmecken traumhaft. Es ist eine richtige Gaumenfreude!
Unser Auto hat sich von 40 Grad auf 28 Grad abgekühlt. Wir schlafen ausgezeichnet.
Fahrt nach Kovachevtsa (6.6.25)
Heute lesen wir den Philipperbrief. Schliesslich liegt Philippi nur 149 km entfernt und hat den Glauben hier sicher stark geprägt. Diesen Brief hat Paulus aus Rom an diese Kirche in Philipp in griechischer Sprache geschrieben. So konnten die Leute ihn auch teilen und lesen. Paulus war ja auf seinen Reisen in Philippi und Mazedonien unterwegs und als Apostel des Evangeliums von Jesus Christus bekannt. Die Sonne scheint und ich will nochmals mit der Drohne fliegen. Darum laufen wir ins hintere Tal von Melnik. Wir treffen wieder eine Schildkröte zwischen den Frühlingsblumen. Die Landschaft ist bezaubernd.
Es sind 35 Grad und wir brauchen eine Erfrischung. Das Restaurant www.-themelnikhouse.com hat uns die Frau vom Weinmuseum empfohlen. Und wie immer testen wir alle Empfehlungen aus und werden nicht enttäuscht. Der Hirtensalat und das Gericht Tomaten mit Käse überbacken schmecken uns. Anschliessend fahren wir los. Es sind doch 3 Stunden Fahrt bis zu unserem nächsten Ziel. Bevor wir losfahren, fliege ich nochmals eine Runde mit der Drohne. Erst spät am Abend merke ich, dass alle heute gedrehten Film zu lange waren für den bereits gefüllten Speicherplatz auf der Karte. Leider habe ich keine der spektakulär aufgenommenen Filme. Bin sehr enttäuscht!
Leshten
Viele Häuser sind professionell im alten bulgarischen Stil renoviert und werden selbst genutzt und/oder an Sommergäste vermietet.
Auch an den Traktoren und Fahrzeuge auf den Strassen fühlen wir uns in der Zeit zurück versetzt.
Gorno Dryanovo
Bei der Fahrt durch dieses Dorf fühlen wir uns in eine andere Welt versetzt. Teehäuser voller Männer. Frauen spazieren mit ihren Kindern der Strasse entlang. Alte Frauen sitzen in blauen langen Kleidern auf den Bänken. Nur das Kopftuch und die Hosen sind mit fröhlichen Frühlingsfarben verziert. In den engen Strassen fahre ich langsam an ihnen vorbei und alle lächeln und grüssen herzlich. Die Zähne dieser alten Frauen sind wesentlich besser im Schuss als die Strassen. Viele Junge Leute laufen auf den Strassen und am Rand stehen die geparkten Autos. Heute ist Freitag und es handelt sich um eines der muslimischen Dörfer. Dieses wurde bereits 1660 in osmanischen Dokumenten erwähnt. Jetzt kommt es uns auch in den Sinn. Im letzten Dorf hatten wir den Muezzin aus Gorno gehört, wie er zum Freitagsgebet gerufen hat.
Kovachevtsa
Erst um 18.30 kommen wir auf unserem Schlafplatz an. Morgen früh wollen wir das Dorf erkunden und anschliessend an den Stausee Batak Reservoir fahren.
Bergdorf Kovochevtsa (7.6.25)
Um 10 Uhr sind wir sozusagen die ersten Gäste im Dorf und wir können uns nicht vorstellen, dass sich hier in die Berge viele Besucher "verirren". In diesem Bergdorf gibt es viele zerstörte Häuser. Nur wenige sind als Sommerhäuser renoviert, welche aber sehr schön im alten bulgarischen Stil sind. Hier in den Bergen sind die Temperaturen sehr angenehm und in der Nacht kühlt es stark ab. Darum ist es auch für Besucher sehr interessant hier Ferien zu machen und Wanderungen zu unternehmen. Ein Rundgang durch das schöne Dorf lohnt sich.
Bei der Rückkehr auf der Dorfstrasse sind wir erstaunt. Die Strassen haben sich mit Wochenendbesuchern gefüllt. Die coole Dorfbar findest du am Dorfeingang links. An der Bar stehen die Leute Schlange. Der junge Mann an der Bar hat eine gute Nase: Chillout Musik, günstige Getränke, Panorama Terrasse und sogar eine moderne Toilette mit Fernsicht.
In der Strasse wird wie so oft einseitig geparkt. Das bedeutet, dass zwei Autos nicht mehr kreuzen können. Gott sei Dank ist unser Camper ausserhalb des Dorfes geparkt. Die Fahrer zeigen jedoch Geduld und Respekt. Jeder findet auf kreative Weise auch immer eine Ausweichecke als Schlupfmöglichkeit.

Nun fahren wir 3 Stunden die 100 km zum Stausee. Immer wieder sehen wir Schlangen auf der Strasse. Einige schlängeln über die Strasse und andere haben es nicht geschafft. Auf dem Weg begegnen wir immer wieder tierischen Überraschungen.
Bei der Fahrt über die Berge halten wir an, um unser Mittagessen zu geniessen. Der perfekte Platz für eine Pause. Das Essen von Tamara ist wieder einmal mehr köstlich. Liebe geht eben immer durch den Magen :-).
Um 18 Uhr kommen wir am Batak Stausee auf 1108 Meter über Meer an. Es hat nicht viele Leute. Darum nehmen wir den "freien" Parkplatz direkt am See.

Auf dem Spaziergang liegt eine Schlage auf dem Weg. Am Abend wissen wir aufgrund des Quakens, dass es hier von Schlangen wimmeln muss weil es so viele Frösche hat.

Nach einem Spaziergang bereiten wir das Abendessen vor. Grillspiesse und Salat. Dazu einen guten Tropfen bulgarischen Rotwein.
Das Abendessen ist traumhaft und der Sonnenuntergang erwärmt unsere Seelen bis spät in die Nacht.
Nach dem Essen gesellen sich hunderte von Fliegen zu uns. Netterweise ruhen sie auf unserem Auto aus. Trotzdem sieht es beunruhigend aus. Eine halbe Stunde später kommen "Flatterdingensens" dazu. Schwarze grosse und silberne kleine Flatterer fliegen hyperaktiv auf 2-3 Meter über unseren Köpfen und um den Camper. Die Sonne geht unter und nun kommen auch noch Mücken dazu. Das stört uns nicht, weil wir grossflächig mit hautfreundlichem Lemongrass Spray von Jaya Organics besprayt sind. Doch trotzdem wird das mit der Zeit alles etwas zu wild und wir verschieben uns für den Dessert in den Camper.
Früh gehen wir schlafen und wachen erst um 8.30 Uhr auf. Von weitem hören wir die Kuhglocken. Beim Blick aus dem Fenster sehen wir eine riesige Herde im See die langsam auf uns zukommt. Wir entscheiden uns das Feld frei zu geben und fahren weiter.

Die Reise geht ins Rosental. Wir sind gespannt was uns erwartet.
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