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Walter Blattmann

Skandinavien-Norwegen-Finnmark

Aktualisiert: 19. Sept. 2024

Zum ersten Mal in Norwegen und der Weg zum Nordkap führt uns über Sør-Varanger. Wir sind gespannt auf die Landschaften im äussersten Nordosten von Norwegen.


Grenzübergang in Neiden nach Norwegen (4.9.24)

Die Natur ändert sich dramatisch. Die Strände wechseln von Sand auf Stein, die Landschaft wird hügeliger, die Flüsse wilder, die Städte kleiner und die Rentierherden grösser. Wir sehen auch den ersten Fjord in Norwegen und es fühlt sich gleich aufregend an, wie die erste Sichtung eines Rentieres in Finnland :-).

Die alte "Wikinger Stil-Kirche" auf dem Bild unten entstand in Neiden im Jahr 1898.



Am Abend erkunden wir Kirkenes und finden den perfekten Schlafplatz mit Aussicht. Von hier aus können wir die einfahrenden Hurtigruten Postschiffe am Morgen bewundern. Wir freuen uns darauf und stellen den Wecker, weil wir sonst sicher verschlafen würden.:-)


Wir treffen die Hurtigruten Schiffe in Kirkenes (5.9.24)

Am Morgen wachen wir eine Stunde zu früh auf, weil wir die Umstellung auf die neue Zeitzone nicht gecheckt haben und der Wecker auf dem Mobile noch in Finnland hängengeblieben ist.

Das erste Post-Dampfschiff mit Namen "Vesteralen" lieferte bereits 1893 die Post in die Küstenstädte. Heute transportieren die ehemaligen Postschiffe Passagiere. Hurtigruten DE: Nordlicht, Norwegische Fjorde Kreuzfahrt & Postschiff


Wir sind nun viel zu früh, weil das Hurtigruten Schiff erst um 9 Uhr einläuft. So frühstücken wir ausgiebig und stellen schon mal den Boiler ein, um heute eine warme Dusche zu nehmen. Wir sind sehr dankbar eine eigene Dusche zu haben. Die zwei Reisenden kommen mir immer wieder in den Sinn, welche sich mit den Worten bei uns verabschiedeten: "Tschüss, wir brauchen wieder einmal einen See". Das ist recht hart und verdient unseren Respekt, wenn man bedenkt, dass die Seen eine Temperatur zwischen 14-18 Grad haben.

Nachdem das Hurtigruten Schiff in den Hafen eingelaufen ist, wollen wir noch einen Sponti-Coiffure suchen und ich sehe nachher wieder 10 Jahre jünger aus:-). Zuvor machen wir aber noch einen schönen Spaziergang in Kirkenes und geniessen das atemberaubende Panorama.



Nun ist es Zeit, um einen Kaffee auf dem legendären Schiff zu trinken und wir schmuggeln uns als blinde Passagiere auf das Schiff. Natürlich registrieren wir uns für einen Gästepass, damit wir nicht plötzlich mit dem Schiff in die Lofoten unterwegs sind.



Grense Jakobselv

Es zieht uns an die russische Grenze nach Osten. Darum fahren wir zurück nach Neiden und anschliessend direkt nach Jakobselv. Die Fahrt ist eindrücklich .


Jakobselv ist der östlichste Punkt von Europa. Das heisst, der Ort liegt östlicher als Kiew oder Istanbul. Die Strasse führt durch das Tal am Fluss Jakobselv entlang. Rechts sind die russischen Wachtürme und links die norwegischen - schon speziell so nahe an Russland zu sein. Die Norweger patrouillieren regelmässig und schauen, dass alles seine Ordnung hat und sich die Touristen an die Regeln halten, welche auf Tafeln aufgeschrieben sind; z.B. keine Provokationen in Richtung russischer Wachtürme (Worte und Gestik), etc.


Fast am Ende von Jakobselv angekommen steht die König-Oskar-II. Kapelle vom 19. Jahrhundert auf einem Felsen und ist nicht zu übersehen. Der Felssteinbau aus Granit wurde als Grenzmarkierung errichtet, nachdem es häufig Streitigkeiten um den Grenzverlauf zwischen norwegischen und russischen Pelztierjägern und Fischern gegeben hatte.



Wir besuchen die Kirche und den Friedhof und beobachten anschliessend Seehunde vom Ufer aus. Wir positionieren unser Auto in der Poolposition für die heutigen Nordlichter. Es soll heute eine klare Nacht geben. Der Sonnenuntergang ist überwältigend und Tamara kann sich kaum sattsehen.



Der Weg und der Ort - Grense Jakobselv hat eine mystische Ausstrahlung und löst eine unbeschreibliche Ruhe in uns aus. Die Distanz zum Nordpol beträgt nur noch 2331 km und die Weite des Eismeeres lässt uns eintauchen in das "hier und jetzt".



Hochzeitstag in Bugøynes (6.9.24)

Es ist Samstag und wir verlassen den eindrucksvollen Ort Richtung Bugøynes. Die Fahrt durch die herbstliche Landschaft macht uns froh und dankbar, auch deswegen, weil wir heute vor 33 Jahren geheiratet haben. Wir kommen im Dorf der Königs-Krabben an.



Hier wollen wir unseren Hochzeitstag feiern und die bekannten Königskrabben essen.

Wieder einmal kommen wir zur Abenddämmerung an. Unser Spaziergang führt durch den Vorgarten eines einsamen Hauses und wir treffen die Besitzerin beim Preiselbeeren sammeln. Sie erzählt uns, dass das ihr Sommer-Haus ist und sie mit dem Schiff nur 20 Minuten durch den Fjord nach Vadso, zu ihrem Haus fahren kann. Der Winter sei hart in Bugøynes, deshalb komme sie nur in den Sommermonaten hierher. Wir fragen nach einem guten Restaurant für die berühmten Königskrabben, es gibt scheinbar nur eines. Sie selber werde mit Ihrem Mann heute auch Königskrabben essen, welche sie selber gefischt haben. Scheinbar dürfen Einwohner pro Person 10 Königs-Krabben für den Eigenbedarf fischen.



Nach unserer Kurzwanderung durch Bugøynes versuchen wir einen Platz im einzigen Restaurant zu reservieren. Etwas naiv zu glauben, dass am Samstag spontan ein Platz frei ist. Darum gehen wir bereits um 5 Uhr ins Restaurant. Der Chef persönlich kommt und sieht uns bedauernd an. Wir schauen noch bedauernder drein und sagen, dass es unser Hochzeitstag ist. Es wird schwierig, weil heute Abend ein Seafood Buffet stattfindet und darum alles ausgebucht ist. Er schaut eine halbe Ewigkeit in sein Buch und findet einen Platz für uns an einem 6er Tisch (...oder quetscht uns rein..). Wir bedanken uns herzlich :-). Wir treffen Finnen, welche ihre Ferien in Norwegen verbringen und werden in die Sauna-Trink und Tanz Gepflogenheiten der Finnen eingeweiht, aber auch politische und soziale Themen werden besprochen, was sehr spannend für uns ist. Es ist ein geselliger Abend und wir lernen die Finnen von der munteren Seite kennen.


Das Buffet ist eröffnet - es sieht fantastisch aus. Alle Arten von Fischen sind kreativ und schön angerichtet. Der Teller wird mit Köstlichkeiten gefüllt, wir freuen uns auf das feine Essen. Der dritte Biss ist eine grüne Paste und ich denke mir, dass es sich um eine leckere Avocado-Sauce handelt. Die Gabel ist voll und die Überraschung gross. In meinem Mund gibt es eine Geschmacksexplosion und der Sauerstoff fehlt einige Sekunden, gefühlte Minuten- alle Synapsen melden Achtung Wasabi! Es ist zu spät. Der Bissen steckt schon im Hals und es gibt nur einen Weg - runter... Das ist eine neue Erfahrung, und ich erspare weitere Details... Nach einiger Zeit kann ich wieder atmen und die Geschmacksknospen melden sich zurück - so kann ich das Buffet doch noch sehr geniessen. www.kingcrabsafari.no



Bugøynes ist eine der wenigen Städte, welche beim Abzug der Deutschen nicht niedergebrannt oder zerbombt worden ist. So ist das Dorfbild sehr hübsch mit den farbigen Holzhäusern.


Fahrt nach Vadso (7.9.24)

In Nessby besuchen wir die Kirche aus dem Jahr 1858, welche als eines der wenigen erhaltenen Gebäude nach dem 2. Weltkrieg stehen geblieben ist. Auf der ganzen Halbinsel sind heute noch Zeugen der alten Sami Siedlungen erhalten. Die spezielle Form der Erdbestattung in Schieferhöhlen finden wir auf unserer Wanderung und auch einen rituellen Steinkreis für die Opferhandlungen der Samen sind gut erhalten. Auch die Steinfundamente der Häuser sind teilweise noch sichtbar! ...das ist doch 4-5000 Jahre her.



Wir lieben es in der Abenddämmerung noch einige km zu fahren und ein paar Schnappschüsse zu machen. In der Nacht ist wieder Nordlichter Alarm, leider sehen wir die Lichter nur leicht durch die Wolken leuchten.



Vardø ein "must see" in Norwegen (8.9.24)

Die östlichste Stadt Europas und auf dem Längengrad von Kairo wird mit dem Festland durch einen Unterwassertunnel aus dem Jahr 1983 verbunden. Er ist 2890 m lang, und sein tiefster Punkt liegt 88 m unter der Wasseroberfläche.

Am anderen Ende erwartet dich eine Festung, ein von einem Schweizer Architekt erstelltes Hexenverbrennungsdenkmal, ein Kunstobjekt, das wie ein "Wikingerschiff-Fisch-Gerippe" aussieht und ein Museum über die russischen Pomoren, mit welchen die Samen regen Handel betrieben haben. Die Nato hat in Vardø auch ein imposantes Frühwarn-Radarsystem eingerichtet. Das habe ich leider erst nach meinem Drohnenflug gesehen und hoffe keinen Code-Red ausgelöst zu haben...


Schon sehr beeindruckend ist das Monument der Hexenverbrennung. Alle 91 Opfer sind namentlich erwähnt und je ein Fenster mit Glühbirne gewidmet. Im Denkmal steht ein brennender Stuhl der unter die Haut geht. Zu jeder Person sind die Anschuldigungen vor Gericht und die Urteile dokumentiert.



Am Ende der Strasse Hamningberg

Auf der Sør-Varanger Halbinsel in der Finnmark haben wir das Gefühl auf einem anderen Planeten zu sein. Die Landschaft ändert schlagartig und die Rentiere sehen jetzt aus wie Schafe. :-) Die lauschigen Feuerstellen im Wald mutieren zu Designer Hubs auf kargen Bergspitzen. An den ersten Stränden finden wir weissen Sand und smaragdgrünes Wasser und wir fragen uns, ob wir in Sardinien angekommen sind. Später sind die Strände wieder steinig und mit schroffen, schwarzen Schiefersteinformationen umsäumt.



Hamningberg wurde durch die Rettungstat von Colin Archer bekannt. Er gründete die norwegische Seenotrettungsgesellschaft und entwickelte gleich das passende Boot dazu. Die RS1 kam 1894 zum Einsatz. Das Schiff segelte rund 20 km von Vardø nach Hamningberg und rettete dort 36 Menschen in zwei Einsätzen. Das Dorf ist hübsch und die Häuser der Pomoren sind noch erhalten. Wir so oft sind die Dächer mit Torf isoliert.



Das Wetter ist bombastisch und am Abend geniessen wir von unserem Standplatz einen wunderbaren Sonnenuntergang. Unser Motto - dankbar reisen - kommt voll zum tragen.

Müde kippen wir in unseren "Adlerhorst" und liegen müde im Bett. Es wird in der Nacht ziemlich kalt und Tamara bittet mich das Dachfenster zu schliessen. Dabei habe ich das Gefühl Nordlichter gesehen zu haben. Ein Blick aus unserem "Ausguck" bestätigt -Polarlichter!



Am Morgen geniessen wir das im Omnia gebackene Brot und 3-Minuten Eier. Wir lesen im 1. Korintherbrief das 3. Kapitel und der blaue Himmel ruft uns nach draussen. Tamara geht spazieren und ich fliege etwas mit der Drohne. In der Zwischenzeit gesellt sich eine Rentierherde zu uns und wir staunen über die ruhige und trotzdem aufregende Morgenstimmung.



Dieses Dorf bleibt in unserer Erinnerung und die Rückfahrt nach Varangerbotn ist einfach der Hammer. Die Kontinentalverschiebung ist hier auf beeindruckende Weise sichtbar. Aufgebäumte Schieferplatten türmen sich am rauen Eismeer auf. Dazwischen wieder malerische Sandstrände wie in der Karibik.



Berlevag (9.9.24)

Unser neues Ziel ist Berlevag und das heisst zurück nach Tana Brun und wieder in den Norden über die 890er Stichstrasse nach Berlevag. Das ist eine sehenswerte Ortschaft auf der Sør-Varanger Halbinsel. Die Hinfahrt ist bereits ein Erlebnis. Die Renntierherden werden grösser und die Strände sandiger. Die zerklüfteten Felsmassive überraschen und begeistern mich als Stein-Fan sehr. Das Tanaelva ist ein Flussdelta, welches mit Sandbänken und bewachsenen Inseln ein wunderbare Gelegenheit bietet einen Spaziergang zu machen.



Auf dieser Fahrt sehe ich den Strand der Strände in der Abenddämmerung. Dieser Strand könnte genauso in Sardinien sein. Weisser Sand und kristallklares, türkisblaues Wasser. Nur dass es sich um das arktische Meer handelt und dieses nicht zum baden einlädt. Aber irgendwie würde mich das schon "gluschten"...:-), um zu wissen wie sich Ragnar oder andere Wikinger beim täglichen Bad gefühlt haben.



In Berlevag angekommen, finden wir einen Standplatz in einem stillgelegten Kieswerk. Am Abend wollen wir die Hurtigrutenschiffe anschauen, welche sich von Norden und Süden hier treffen. Wir sehen die Lotsenschiffe und die Hurtigrutenschiffe bereits am Horizont und laufen darum los. Warten aber vergeblich am falschen Hafen, obwohl Berlevag eigentlich nicht so gross ist...

Auf dem Heimweg werden wir mitten in der Kiesgrube von einem Polarlichtregen überrascht, es ist knapp 22 Uhr und der Aurora Alarm ist nur bei rund knapp 30%...



Am Schlafplatz sind orkanartige Böen und es wird eine wacklige Nacht. Ich mache mir bereits Gedanken zum Worst-Case Szenarium, wenn wir umgeblasen werden würden, schlafe aber trotzdem etwas später ein. Der Orkan lässt es sich nicht nehmen, in der Nacht die rostige Kiesgruben Infrastruktur als Instrument zu nutzen - faszinierend und unheimlich zugleich. Am Morgen machen wir uns auf den Weg zum Tanahorn. Hin-und Rückweg sollen rund 7 km werden und ich habe mir ein Video angeschaut, was uns da erwartet. Bäche sind zu überqueren und "Frodo"-Landschaften zu bewandern. Das Navigationssystem führt uns zum Startpunkt der Wanderung und wir werden etwas stutzig, dass die Wanderung mit 8 km angezeigt wird. Wir denken uns, dass es sich eventuell um eine Rundwanderung handelt. Was sich 3 Stunden später als Fehlinterpretation herausstellt. Wir sind fälschlicherweise auf der Route am Meer entlang mit dem steilen Klippenaufstieg. Tamara leidet unter Höhenangst und darum kehren wir beim Steilanstieg um. Insgesamt hat sich die Wanderung mit über 22'000 Schritten durch das abwechslungs-reiche Gelände gelohnt.



Auf der Rückfahrt nach Berlevag planen wir die Weiterreise. Die Abendsonne strahlt über die Bergspitzen und ich erinnere mich an den Sandstrand mit dem türkisblauen Wasser. In mir steigt der Wunsch baden zu gehen. Gesagt getan. Ich bin der Chuck Norris des Eismeers: Die Arktis erschaudert vor Kälte, wenn Chuck ins Wasser steigt... ;-)



Nachdem ich das Norweger-Wikingerbad überlebt habe, machen wir uns erfrischt auf den Weg zum Nordkapp.


Reise Richtung Nordkap (11.9.24)

In Kongsfjord finden wir eine Tankstelle am Strassenrand und wollen dort eine Waffel essen und Kaffee trinken. Tamara kommt mit dem Inhaber ins Gespräch, weil er aus der gleichen Gegend von Italien kommt. Er und seine Frau sind mit 49 auf der Hochzeitsreise in Norwegen hängengeblieben. Seine Frau ist Künstlerin und hat ein Atelier im Dorf. Er kümmert sich um den Verkauf der Ausstellungsstücke im oberen Stock des Dorf-Cafés. Er lebt seit 16 Jahren im Dorf und hat hier ein zweites Leben aufgebaut. Der Onlineverkauf läuft seit Corona sehr gut und in Mailand organisieren sie eine Ausstellung mit den Bildern www.kongsfjordatelier.net

Wieder einmal mehr sind wir überrascht von den verschiedenen Lebensmodellen.



Der Herbst ist unverkennbar eingetroffen. In den Wäldern beginnen die roten Verfärbungen der Blätter.



Immer wieder "müssen" wir stoppen, um eines der fantastischen Landschaftsspektakel aufzusaugen.



Die Landschaft führt uns über die Strasse Tanafjordveien durch ein Hochland. Wir schlafen mitten in der Mooslandschaft neben einem verlassenen Landhaus. Am Morgen wecken uns die lustigen Vögel mit ihrem Gepiepe und staunen mit grossen Augen über die neuen Nachbarn.



Fahrt zum Nordkap (12.9.24)

Wir fahren am Adamselv Flussdelta vorbei und besuchen den Silfar Canyon. Ich will unbedingt noch mit der Drohne den Canyon befliegen und starte Richtung Flussdelta, mache einen Schwenker und fliege Richtung Canyon. Plötzlich ertönt die Meldung maximal erlaubte Flughöhe von 120 Meter überschritten. Ich korrigiere nach unten und die Meldung kommt immer wieder "maximale Flughöhe überschritten". Ich schaue auf das Display und erstarre bei der Höhenanzeige 280 Meter. Tamara hat vom Beifahrersitz meine verkrampfte Körperhaltung gesehen und meinen versteinerten Gesichtsausdruck mit den zusammengekniffenen Lippen. Sie kennt mich und weiss, da stimmt etwas nicht. Sie springt aus dem Auto und unterstützt mich moralisch. Sie hat schon viele Blogs und Youtube Filme gesehen, dass sie das Thema "abgestürzte Drohnen" sehr gut kennt. Darum ist sie jetzt noch nervöser als ich.


Erst jetzt bemerke ich, dass ich in einen Warmluft Windkanal geraten bin und die Drohnennmotoren keine Chance haben gegen den Wind. Darum erklingt zusätzlich auch der Windalarm. Weder die Hometaste noch der Sinkflug Modus funktionieren. Die Drohne ist am steigen und die Meldung "Akku schwach, Rückflug antreten" macht mich völlig fertig. Ich denke, dass mich, bzw. meine Drohne nur noch ein Wunder retten kann. Plötzlich kommt die Idee, am Berg entlang, vorwärts nach unten zu fliegen. Das funktioniert und ich bringe die Dohne unter 100 Meter. Der Rückflug zur Landestelle scheint eine Ewigkeit zu dauern und die Meldung "Akku sehr schwach" entspannt die Situation auch nicht wirklich. Mit den letzten Watt schaffe ich die Landung und bin völlig mit den Nerven fertig... Gott sei Dank- wem denn sonst. Nach dieser Aufregung geniesse ich die eindrücklich hohe Drohnenaufnahmen vom Canyon noch mehr und freue mich an der intakten Drohne, welche mir meine Familie zum Geburtstag geschenkt hat.



Die Entspannungswanderung im Silfar Canyon tut gut und der Adrenalinspiegel beginnt wieder zu sinken. Der Trainer im Offroadkurs sagte "überlegt euch immer, ob es sich lohnt euer fahrbares Zuhause wegen einer Offroadpiste zu riskieren." Das selbe gilt wohl auch für eine schöne Drohen-Aufnahme.


Endgültig entspannen wir uns wieder am Trollholmsund

Hier wandern wir am Fjord entlang und besuchen die versteinerten Trolle. Diese sind gemäss der Sage, nach einem Silberraubzug geflohen und an dieser Stelle von der Morgensonne zu Stein erstarrt.