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Walter Blattmann

Skandinavien - Norwegen - Helgeland_Trondelag

Wir kommen um 2 am in Bodo an und schlafen auf einem Parkplatz mitten in der Stadt. Die Reise geht weiter nach Süden an der Küste Norwegens.

Saltstraumen (7.10.24)

Heute steht Saltstraumen auf dem Programm. Innert 6 h zwängen sich 400 Mio m3 mit rund 40 km/h durch die relativ flache Meerenge. Die Niveauunterschiede von Ebbe und Flut können bis zu 3 Meter betragen. Die Flut startet heute um 14.24 und wir sind gespannt, wie sich die Wassermassen in Bewegung setzen.



Das Wasserspiel ist faszinierend und dauert über eine Stunde. Wir treffen einen jungen Chinesen und kommen ins Gespräch. Auf unsere Frage, dass die Reise nach Norwegen sicher sehr lange ist, erzählt er uns, dass sie über Russland fliegen und "nur" 8 Stunden dafür brauchen. Er erklärt uns etwas über die Kultur und ich bin schwer beeindruckt über seine 900 Gramm Drohne und Spiegelreflexkamera. Er reist mit dem Bus, im Gegensatz zu den vielen Chinesen welche mit dem Mietauto unterwegs sind. In China ist Staatsfeiertag und viele haben Urlaub. Darum hat es so viele chinesische Touristen unterwegs.


Nach mehreren Wochen ist wieder ein Laundry-Tag angesagt und wir buchen 2 Nächte im nahegelegenen Campingplatz. Wir sitzen in der Wärme und geniessen eine Tasse Tee. Es ist noch nicht 9 Uhr pm und wir sind bereits im Zentrum der Aurora. Der Himmel ist sternenklar und als wir nach draussen kommen ist der Himmel voller Nordlichter. Wir unternehmen einen Spaziergang von rund einer Stunde bis die Lichter abflachen.



Wir sind ü50 und haben bereits unsere Pijamas an. Ein Blick aus der Campertüre lässt uns jedoch nicht abhalten nochmals nach draussen zu gehen und die Lichtshow nochmals zu geniessen. Ich versuche die Drohne zu starten, um die Lichter mit dem Horizont zu fotografieren. Die Drohne will jedoch nicht im dunkeln fliegen und ich mache noch zwei drei Bilder. Es werden voraussichtlich die letzten Nordlichter oberhalb des Polarkreises sein.



Tag der offenen Pendenzen (8.10.24)

Heute werden alle Pendenzen abgearbeitet betreffend unserem Schadenfall. Und weitere administrative Dinge erledigt. Es regnet sowieso den ganzem Tag in Strömen.. Wir sind im Aufenthaltsraum des Campingplatzes und treffen dort ein jung verheiratetes Paar aus Neuseeland. Sie haben vor rund 3 Jahren eine Wohnung gekauft, vor zwei Jahren geheiratet und reisen mit den Mieteinahmen ein Jahr durch die Welt. Die Jobs sind ihnen nachher wieder zugesichert-, das nenne ich moderne Arbeitgeber.

Die beiden Seeigel aus dem Nordmeer werden heute auch gereinigt und gegoogelt, wie sie so bearbeitet werden können, damit sie nicht kaputt gehen.


VF17 - Eine der schönsten Route in Skandinavien (9.10.24)

Wir beginnen unsere Fahrt auf eine der schönsten Küstenstrassen von Europa. Bereits die Fahrt in die kurvigen Küstentäler der Fjorde begeistern uns.

Zuvor haben wir richtig gut ausgeschlafen. Tamara weckt mich um 9.15. Ich bin noch im Tiefschlaf. Wir essen ausgiebig Frühstück und ich "bestelle" sogar zwei 3-Minuteneier-, einfach weil wir Zeit haben zum "zmörgele".

Es regnet nicht und wir unternehmen noch einen Spaziergang rund um Saltstraumen. Die Gezeiten-Strömung ist erst um 4pm und so wandern wir etwas Abseits. An einem Museum(Tauchspot finden wir heraus, dass in diesem kalten Wasser viele fröhliche Zeitgenossen leben. Kleine und grosse Fische mit hunderten von Seeigeln. Der Wolfsfisch mit den Dracula Zähnen macht besonderen Eindruck.



Was mich immer wieder erstaunt sind die Angaben, wie viele Mrd von Jahren es braucht, um eine Gletschermühle zu bilden. Beim Vulkanausbruch Mount St. Helens vom 18.5.1980 entstanden Höhlen und Gletschermühlen innert Stunden. Bei einer Katastrophe mit viel Wasser, Schlamm und Geröll bilden sich innert wenigen Stunden oder Tage riesige Höhlen und Canyons. Abstieg in den Vulkan: Die Gletscherhöhlen des St. Helens | National Geographic


Kaum in der VF17 angekommen türmen sich die Schneeberge vor uns auf. Wir sind froh, dass wir nicht die verschneite E6 genommen haben, weil diese weniger im Einfluss des Golfstromes liegt und bei sehr tiefen Temperaturen fahren wir entspannt die Küste entlang. Hier wird wieder richtig prominent, wie stark die Gletscher hier nach der weltweiten Überschwemmung während der Eiszeit, das Gebirge geprägt haben.



Immer wieder fallen die künstlerischen Toiletten an den Küstenstrassen auf dem Uredd Rest Areal auf. Die Landschaft hat sich gelohnt. Das Abendessen ist à la Italiana und wir trinken einen Amarone mit Elchetikette zum feinen Essen. Übernachtung in Ornes und wir schlafen früh und zufrieden ein.



Überquerung des Polarkreises mit der Fähre (10.10.24)

Die Küstenstrasse ist schön und ab und zu kommt die Sonne durch. Wir staunen, dass wir den Gletscher Svartisen so nahe zu Gesicht bekommen. Ich lasse auch noch die Drohne steigen und traue mich jedoch nicht über den See zum Gletscher zu fliegen.



Die Weiterfahrt ist spannend und ändert zwischen Schnee, Herbst und Fjell. Wir geniessen die Fahrt zum Hafen von Jektvik nach Kilboghamn wo wir mit der Fähre den Polarkreis nach Süden "überschreiten".



Tag des Apfelkuchens (11.10.24)


Die abwechslungsreiche Fahrt an diesem Tag führt uns wieder durch beeindruckende Landschaften. Wir sind dankbar diese Aussicht zu geniessen und uns die nötige Zeit zu nehmen die Natur zu schätzen.



Wir fahren an diesem Tag lange und Tamara überrascht mich mit einem Apfelkuchen aus dem Omnia Backofen. Er ist fantastisch und wir essen den ganzen Kuchen und platzen fast:-)


Tag der abgestürzten Drohne (12.10.24)


Wir schlafen neben der Brücke, welche über den Fluss führt zum Wasserfall Laksfjorsen. Nach dem Frühstück machen wir unsere 10'000 Schritte Wanderung und laufen ins Hinterland. Die Nacht war kalt und der Schnee liegt nahe. Auf unserem Spaziergang sehen wir auch noch die einzige Zuglinie in Norwegen. Diese führt von Trondheim nach Tromso. Der Zug donnert an uns vorbei.



Die Schneefallgrenze in der Nacht liegt bei rund 300 Meter. Bei der Fahrt über Majavatn fahren wir das erste Mal durch den Schnee und machen unseren ersten Schneeball.



Die Aussicht ist atemberaubend und ich will unbedingt mit der Drohne fliegen. Mit der Zeit bin ich auch etwas mutiger geworden und starte auch bei erhöhter Windgeschwindigkeit. Aber dabei einen coolen move durch die Bäume auf das Fjell zu filmen geht zu weit. Die Drohne "wird vom Wind", andere behaupten vom "nervösen Piloten" direkt in die Tanne gesteuert, wo die Propeller kollidieren und die Drohne von Ast zu Ast nach unten purzelt. Ich haste an das Seeufer durch den Schnee. Unter der Tanne am See liegt die Drohne. Gott sei Dank unversehrt. Ja, der Wind bläst wo er will und ein nervöser Pilot hilft dabei eher nicht…


Am Abend findet Tamara in Knausen einen wunderschönen Platz am See Store Brekkvtnet und wir geniessen den frühen Abend mit zwei anderen Campern am See. Tamara kennt einen anderen Wagen aus YouTube und erklärt mir, dass diese mehrere tausend Follower haben und damit Geld verdienen. Bin schon etwas beeindruckt, aber froh diesen Druck nicht zu haben. Es ist windstill und ich fliege noch etwas, weil es so schön ist und einfach weil ich Lust habe:-)



Abend in Trondheim (13.10.24)

Wir fahren rund 250 km und kommen um ca 15 Uhr in Trondheim an. Wir parken in Gehdistanz und steuern direkt ins Partyviertel. Erstens wegen dem Apéro und zweitens wegen dem späten Mittagessen. Trondheim soll die schönste Stadt in Norwegen sein. Wir sind begeistert von Trondheim!



Mich beeindrucken Künstler, welche mit der Spraydose legale Street Art gestalten. Darum suchen wir die Motive und werden fündig. Im Hafenquartier findet die Kreativität keine Grenzen. Ich bin so motiviert, dass ich auch gleich Spraydosen kaufen möchte. :-)

Sprayer drücken viele Gefühle aus, die mächtig Interpretationsspielraum haben. So wird eine verwirrte Gesellschaft in schwarz-weiss von einem bedrohlichen Etwas gejagt. Der gegenüber stehende Dracula ist sichtlich eingeschüchtert. Gleichzeitig gibt es hässige Mäuse oder nach Herzen fischende Figuren, welche gute Laune machen.



Trondheim am Morgen (14.10.24)

Früh am Morgen machen wir uns auf den Weg und suchen die bekannte Küstenwanderung in Trondheim. Schlussendlich fahren wir an die Küste auf einen Parkplatz und finden dort den Wanderweg. Die 2 Stunden lohnen sich und der Herbst zeigt sich in den schönsten Farben. Auch die Überreste von Kriegszeiten sind immer wieder im Wald versteckt.



Nach der Wanderung geht es Richtung Kristiansund. Die Fahrt führt durch Aure, eine hübsche Küstenregion mit einzelnen Fjorden und Fischereibetrieben. Die Fähre startet in 10 Minuten und wir können pünktlich um 18.00 Uhr losfahren. Wir fahren an den Strand Kolvika und bleiben dort für eine Nacht.



Ferientag (15.10.24)

Wir schlafen 12 Stunden, frühstücken ausgiebig und duschen anschliessend. Frisch gestärkt planen wir unsere weitere Route und versuchen das Wetter etwas abzuschätzen. Am Freitag soll es 15 Grad im Geirangerfjord sein. Das lässt uns Zeit und wir bleiben den ganzen Tag hier. Tamara überrascht mich mit einem feinen Zmittag-Znacht. Sie zaubert ein Kartoffelgratin mit Gemüse. Liebe geht wirklich durch den Magen. Ich fühle mich sehr geliebt, mache den Kaffee und den Dessert. Die Küche putze ich auch noch vor lauter Freude:-)





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