Wir hatten von den Atlantikrouten, den Fjorden, den Gletschern und den hohen Bergen nur immer gehört. Nun haben wir sie erlebt.
Kristiansund (16.10.24)
Von Trondheim der Küste entlang erreichen wir Kristiansund. Eine unaufgeregte Küstenstadt in der auch die grossen Schiffe mitten im Zentrum parken dürfen.
Dort startet eine der schönsten Küstenrouten - die Atlantikroute- Nr.17. Die Reise führt uns zuerst über die berühmten 8 Brücken.
Die Fahrt führt uns immer wieder zu natürlichen Fjells, zu idyllischen Wiesen und fantastischen Bergketten.
Abstecher nach Alesund (17.10.24)
Am späteren Abend kommen wir in Alesund an und nehmen einen Parkplatz direkt neben der Hauptstrasse. Danach besuchen wir die sehr schöne Stadt. Sie liegt etwas abseits der schnellen Reiserouten, lohnt sich jedoch auf jeden Fall! Sie liegt am Geirangerfjord dessen Arme bis zu den hohen Bergen im Zentrum von Südnorwegen reichen. Von dieser Stadt aus werden Tagesausflüge nach Geiranger gebucht. Wir essen lokalen Lachs und durchqueren die ganze Stadt und saugen die Eindrücke in uns auf.
Mittlerweile wird es bereits um 18 Uhr dunkel und wir machen noch einen Abstecher in eine Weinbar. In der Stadt ist die Auswahl gross an gemütlichen Bars, Kaffees und Restaurants.
Nach der gemütlichen Weinbar suchen wir nach einem ruhigen Schlafplatz und sind leider nicht erfolgreich, weil alle Parkmöglichkeiten an Hanglagen liegen oder Camper nicht gewünscht sind. So kehren wir schweren Herzens an unseren Schnellstrassenparkplatz zurück. Die Oropax kommen für mich heute zum ersten Mal zum Einsatz.
Wanderung auf den Hausberg Aksla(18.10.24)
Der Parkplatz hat zwei Vorteile: Wir wachen am Morgen um 7.30 Uhr auf und erleben darum den Sonnenaufgang. Der zweite Grund ist die Nähe zum Racoon, einem Kaffee mit den feinsten Zimtschnecken direkt am Startpunkt der "Bergwanderung" in der berühmten Strasse Kongens Gata. In dieser Strasse finden wir die Jugendstil Häuser in Stein. Normalerweise sind die Gebäude in Norwegen aus Holz.
Am Morgen gehört der Berg uns alleine und wir sehen das Hutigrouten Schiff einlaufen und hören es an den lauten und dumpfen Schall der "Hupe". Die Sicht vom Hausberg auf Alesund ist wunderschön. Beim Abstieg kraxeln bereits die ersten Passagiere der "Queen Anne" aus England auf den Berg und wir sind froh, können wir dem Andrang entfliehen. Die Weiterfahrt nach Geiranger ist traumhaft und das Wetter soll die nächsten Tage bei 10-15 Grad fantastisch werden.
Leider ist die Passtrasse zum Trollstigen wegen Steinschlag gesperrt.
Darum ist der Aussichtspunkt nur vom Süden her befahrbar. Wir nehmen den 2-3 stündigen Umweg in Kauf und werden belohnt. Am Aussichtspunkt befreien die Bauarbeiter gerade die Bergstrasse mit dem Helikopter vom Schutt und es ist leider nicht möglich den Aussichtspunkt zu besuchen. Schade! Wir kochen stattdessen unser Mittagessen im Camper. Der Bauarbeiter kommt zu uns und meint, dass sie jetzt Lunch time haben und wir 20 Minuten Zeit haben, um den Aussichtspunkt zu den Wasserfällen und der geschlängelten Passstrasse zu besuchen – wir sind mega happy!
Schlafplatz auf 1000 Meter über Meer auf dem Geiranger
Wir fahren in der Abenddämmerung auf den Pass und wollen noch den Aussichtspunkt auf den Fjord geniessen. Die Fahrt geht über 1500 Höhenmeter den Berg hoch und leider ist dieser Aussichtspunkt ab dem 15.10. geschlossen. Es dunkelt bereits ein und wir entscheiden uns auf dem Berg zu schlafen. Die Nacht sollte vom Verkehr her ruhig sein. Was wir da noch nicht wissen – es sind Sturmböen angesagt… Der Lärm ist noch stärker als an der Schnellstrasse in Alesund. Dazu kommt noch das wackeln des Campers an einem abfallenden Hang. Unseren Parkplatz kannst du auf dem Bild unten rechts finden.
Aufregendes Erwachen auf dem Geiranger (19.10.24)
Die Nacht ist kurz und wir erwachen mit einem wunderbaren Morgenrot. Rund um den Camper bewegen sich kleine "Meerschweinchen". Sie rennen spielend umher und es ist schwierig eines zu fotografieren. Wir müssen diese Tiere googeln und finden heraus, dass es sich um Berg Lemminge handelt. Bei unserer anschiessenden «Fjelltour» streife ich um die Felsen und stehe plötzlich vor zwei Schneehühner. Sie und auch ich erstarren bei unserem Treffen. Eventuell denken Sie, dass ich sie nicht sehe, weil sie so gut getarnt sind. Sie sehen aus wie Tauben mit Tarnanzug. Eventuell findest du diese auf dem Foto. Wir können uns kaum sattsehen. Im Morgenlicht der Sonne strahlen alle Farben der Bergwelt für uns zur Begrüssung in den neuen Tag.
Bootsfahrt auf dem Geirangerfjord
Wir freuen uns schon sehr auf die Sicht auf die gletschergeschliffenen Wände, die Wassergefrästen Furchen in den Felsen und die Wasserfälle der Gletscherwasser aus den Bergen. Wir besuchen die 7 Schwestern (Wasserfälle) und sehen auch die ersten 4 Bauernhöfe aus dem Mittelalter in den steilen Felsen. Scheinbar waren das beliebte Standorte für den Anbau von Gras, Kartoffeln und je nach Sonnenlage auch andere Gemüsesorten.
Einer der Bauernhöfe wurde bis in das 19te Jahrhundert betrieben und der Traktor musste in Einzelteilen hochgetragen werden. Heute sind die Bauerhöfe beliebte Klettersteige für anspruchsvolle Wanderer. Auf dem folgenden Bild oben rechts, ist ein Bauernhof sichtbar.
Wir entscheiden und für den Anbieter RIB "Rest in B(P)eace" nicht wegen dem Namen :-), sondern weil es der einzige Anbieter ist der geöffnet hat. In der Hochsaison befördern sie an einem normalen Tag rund 600 Passagiere in drei Booten in einem Tag. Im Souvenirladen sprechen wir mit der Kassiererin und wir fragen sie etwas aus über die Saison in Geirangen. In Geirangen selber kommen pro Saison ungefähr 200 Kreuzfahrtschiffe mit 3500-6000 Passagieren an. Tamara und ich sind froh, dass wir mit rund 10 anderen Touristen das Dorf und die Ruhe geniessen dürfen. Darum schlafen wir noch eine Nacht in Geirangen direkt am Geirangerfjord und die Nacht wird ruhig und erholsam.
Am nächsten Morgen soll uns die Reise nach Bergen führen.
Comments