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Kroatien- Rovinj nach Dubrovnik

  • Walter Blattmann
  • 17. Mai
  • 8 Min. Lesezeit

Eigentlich wollten wir schon lange in Dubrovnik sein. Die kroatische Küste, die geschichtsträchtigen, idyllischen Dörfer und Städte sowie das schöne Wetter lassen uns aber länger verweilen.

Camping Opatija in Icici (10.5.2025)

In Icici finden wir einen tollen Parkplatz mit Meersicht. Die Sonne spiegelt über das Meer in unser Wohnzimmer. Der Platz unter den Pinien ist sehr erholsam und ruhig.



Spaziergang nach Opatija

Irgendwie erinnert uns die Villengegend an den Comersee. Schön früh hat dieser Ort mit Tourismus gestartet. Im damaligen Hafenbecken stand ein Mann, der den Gästen half aus den Ruderbooten zu steigen. Ihm zu Ehren hat die Stadt von ihm eine Statue im alten Hafen errichten lassen.

Die Strandpromenade ist schön angelegt und immer wieder staunen wir über die individuell betinierten Meerzugänge durch die Felsen.


Meiner Meinung nach verblassen die Berühmtheiten der wall of fame neben Tamara in ihrem hübschen neuen Kleid.❤️


Wir sind daran den Camper startklar zu machen. Plötzlich steht eine Frau neben mir. Darf ich Ihnen etwas schenken? So misstrauisch wie ich bin, antworte ich: "Kommt darauf an was es ist". Die Frau nimmt eine Bibel hervor und meint, dass sie uns diese schenken will. Ich freue mich sehr über den Mut der Frau und ihrem Mann in Kroatien Bibeln zu verteilen. Natürlich erzählen wir uns gegenseitig, wie jeder von uns auf seine persönliche Weise den Glauben an Jesus gefunden hat. Es ist eine sehr ermutigende Begegnung und die Bibel darf ich behalten. Ich bin gespannt wem ich sie weiter schenken darf.


Der Wassertank wird randvoll gefüllt. Ich zähle beim Einfüllen, weil ich denke, dass ich weiss wie viele Liter in 10 Sekunden fliessen. Irgendwie tönt der Tank voll, obwohl meine "Berechnung" das nicht bestätigt. Heute lerne ich etwas Neues: Die Wasserstandsanzeige stoppt bei 110% Füllvolumen. Wir leben 2 Tage von diesem Wasser und die Anzeige ist immer noch bei 110%. Das ist merkwürdig und ich kontrolliere, ob der Sensor untergetaucht ist. Der Sensor ist i.O. Das Wasser nutzen wir grosszügig und die Anzeige geht auf 109%. Was wichtig ist: Öffne nie den Wassertankdeckel, wenn die Anzeige über 110% ist oder das Auto schief steht. Das würde zu "Überschwemmungen" führen. Fazit: Jeden Reisetag lerne ich etwas über Menschen, mich und die Technik.


Küstenfahrt nach Zadar (11.5.25)

Die Küstenstrasse gehört zu den schönsten Strassen in Europa. Da wir nun schon viele Küstenstrassen gefahren sind, dürfen wir behaupten, dass diese Küstenstrasse einzigartig ist.


An vielen hübschen Städtchen fahren wir vorbei. Die einen haben Camper gerne und andere eher nicht. Ich habe gerne klare Ansagen, denn "unausgesprochene Erwartungen ruinieren Beziehungen!"

Auf einem Privatgrundstück finden wir einen Parkplatz für eine Nacht direkt am See.

Den späten Nachmittag geniessen wir bis zum späten Sonnenuntergang.



Zadar (12.5.25)

Eine Freundin hat uns empfohlen Zadar zu besuchen. Wie immer probieren wir jeden Tipp aus und werden auch dieses Mal nicht enttäuscht. Eines der Highlights ist die Meeresorgel. Die Wellen strömen in die Röhren und die Luftverdrängung erzeugt durch die "Orgelpfeifen" sphärische Klänge.

Zadar war auch einer der vielen Städte, welche durch die Venezianer besetzt wurden. Darum finden wir auch hier auf dem Haupttor den Markuslöwen mit den Flügeln.

Ein weiterer Höhepunkt ist der Besuch auf dem Turm. Es sind 211 Stufen rauf und nochmals 211 runter. Aber es lohnt sich. Die Aussicht ist fantastisch.



 Zadar ein Geheimtipp um zu schlendern und in feinen Restaurants lokales Essen zu geniessen.




Kamp Kalebic

Tamara lotst mich wieder an einen traumhaften Standplatz. Sofort wird der Grill und die Drohne ausgepackt. Der Abend ist friedlich und wir geniessen die Zweisamkeit.


Auch am späteren Abend können wir uns nicht satt sehen vom klaren Mond und den Sternen am Nachthimmel. Wir sind dankbar die Wunder der Schöpfung so nah zu erleben.



Küstenstrasse Nr. 8 nach Trogir (13.5.2025)

In Primosten lasse ich die Drohne steigen, um dieses schöne Dorf von oben festzuhalten. Danach spazieren wir etwas an den Strand und staunen über die Fauna. Die gelben Blumen riechen wunderbar.

Auf einem Parkplatz neben der Altstadt sind die Parkplätze leider zu eng und wir fahren etwas stadtauswärts. Es stellt sich heraus, dass dieser Parkplatz eine gute Wahl ist. Der Weg von dort in die Inselstadt führt über eine neue Brücke direkt ins Zentrum der Altstadt. Trogir ist die geheime Alternative zum stark frequentierten Split. Der Weg zur Altstadt führt an einem Soldatendenkmal vorbei. Dieses Monument bewegt mich sehr.

Trogir - der Geheimtipp vor Split

Die Stadt Trogir ist wie die meisten Städtchen am Meer und auf einer Insel oder Halb-Insel und umsäumt mit einer Befestigungsmauer. Imposante Stadttore und enge Gassen zeigen die Lebensbedingungen zwischen dem 13t und 15t Jahrhundert



Die schmalen Gassen sind in der Vorsaison angenehm leer. Immer wieder gibt es Gelegenheit etwas zu trinken oder in einem Lädelchen zu schmökern. Was für ein Wunder: Tamara findet eine schöne Bluse.🤣


Ausserhalb der Altstadt ist eine stattliche Promenade, wo die teuren Jachten direkt am Ufer parken dürfen.

Das Wetter ist traumhaft warm und lädt zu einem oder mehreren Gelateria-Besuchen ein. Immer wieder staue ich wie hübsch die Frau ist, der ich immer wieder begegne. Glatt zum verlieben.😍


Trogir empfehle ich für einen 2-3 Stundenbesuch, um die Gassen und imposanten Gebäude und Mauern auf dich einwirken zu lassen.

Split (13.5.25)

Unser Parkplatz ist heute nicht am Meer. Er liegt rund 25 Minuten vom Zentrum von Split entfernt in einer Industriezone. Heute werden wieder alle Türen mechanisch verriegelt.

Ein anderer Camper aus Bern parkt neben uns auf dem kameraüberwachten Parkplatz. Das Ehepaar bemerkt den weltweit berühmtesten Bibelvers in unserem Auto (Johannes 3.16). Sie begrüssen uns herzlich und erzählen, dass sie auch an Jesus glauben und in Bern in eine Freikirche gehen.

Heute haben wir unser zweites Enkelbild erhalten. Er ist heute bereits 14 cm gross. Wir sind sehr dankbar! Eine Schwangerschaft ist etwas Besonderes und gar nichts ist selbstverständlich. Wir sind sehr dankbar für dieses Geschenk.


In Split angekommen gehen wir als erstes zum Diokletianspalast. Dieses Monument ist so eindrücklich, dass der Thronsaal von Daenerys Targaryen im Film Game of Thrones in diesem Palast gedreht worden ist



Ihre Drachen hat die "Mutter der Drachen" in den unteren Gewölben dieses Palastes festgehalten. In Split geht die Fantasie mit mir durch. Ich spüre förmlich den Atem der Drachen in meinem Nacken.

Die engen Gassen und die alten Mauern sind faszinierend. Gerne würden wir die alten Steine fragen, was sie schon alles erlebt haben. In den Strassen und Gewölben treffen wir immer wieder Geigen- und Gitarrenspieler, welche das Ambiente mit einer besonderen Note unterstreichen.


Den schönen Tag lassen wir in einem der vielen Lokale ausklingen und geniessen die Abendstimmung in den Gassen von Split.


Unser Camper ist weder ausgebrannt noch aufgebrochen. Wir schlafen ruhig und tief und fahren am nächsten Morgen südwärts.

Fahrt nach Dubrovnik (14.5.25)

Diese Küstenstrecke ist sehr abwechslungsreich und überrascht mich als Fahrer immer wieder bei einem Seitenblick. Die Fahrt dauert auch 3-4 Stunden und wir machen regelmässige Foto und Genussstopps. An diesem Platz freuen wir uns über einen frischen Salat zum Mittagessen mit toller Aussicht.

Links zieht sich Biokovo die Gebirgskette der Dinariden entlang des tiefblauen adriatischen Meeres. Das Dinarische Gebirge entstand ebenso wie die Alpen durch die Kollision der afrikanisch-arabischen und der eurasischen Platte. Im Gegensatz zu den Fjorden in Skandinavien entstand das adriatische Meer nicht durch Gletscher, sondern durch das Schmelzwasser der Eiszeit, welches diese Bucht auffüllte. Der Meeresspiegel hob sich damals um 96 Meter. Man kann sich vorstellen, wie es hier ausgesehen hat, wenn man bedenkt, dass die durchschnittliche Meerestiefe der Adria 120 Meter entspricht. In Opatija konnten wir auf dem Küstenspaziergang die steil aus dem Meer, nach oben ragenden Felsplatten sehen, welche während der Kontinentalplatten Verschiebung entstanden sind.


Die Küstenstrecke zieht uns in den Bann und die Fahrt dauert länger als gedacht. Darum sucht Tamara einen passenden Campingplatz am Meer. In Podaca wird sie fündig. Im Mini Camp Podacan werden wir familiär begrüsst. Alle freien Parkplätze werden uns gezeigt. Das geht sehr schnell, weil es nur 3 freie Parkplätze hat. Wir wählen die Nummer 1 mit guter Sonneneinstrahlung und Meersicht. Das schöne Wetter nutzen wir und legen uns an den schönen Strand. Ich liebe das Geräusch, wenn die Wellen das Kies nach oben schieben und es mit dem abfliessenden Wasser wieder nach unten rollt.

Bei diesem Bild kommt mir das Kinderlied in den Sinn: "Unter dem Schirm des Höchsten, da bin ich geborgen Tag und Nacht". Tamara sieht sehr zufrieden aus.

Nach ein paar Minuten "sünnele", beginne ich mit der Steinsuche und staune, dass auch einzelne "Müscheli" zwischen den Steinen überlebt haben. Gerne würde ich die Vertiefungen in den Steinen mir den schönen Muster mit verschieden farbigem Harz auffüllen und polieren. Aber leider keinen Platz mehr frei in unserem rollenden Haus...



Ein früher Apéro, ein feines Nachtessen vom Grill und einen späten Abendtee geniessen wir dankbar. Ruhig und tief schlafen wir an diesem idyllischen Ort und entscheiden uns noch kurz vor dem Einschlafen einen weiteren Tag hier zu bleiben.



Dies und Das - Tag (15.5.25)

Das Frühstück geniessen wir ausgiebig auf unserer Terrasse mit Meersicht. Das Wetter soll am Nachmittag bewölkt werden, was uns die Gelegenheit gibt ins nahegelegene Dorf Brist (30 Min.) oder Gradag (60 Min.) zu laufen. Zuvor werden noch Administration, Sport und Haushalt erledigt.

Hier ein paar Eindrücke von unserem Spaziergang.

Am Abend essen wir im Aria Restaurant & Bar. Tamara bestellt Dorada mit Ofengemüse und ich Grcka pljeskavica punjena sa feta sirom sa pomesom. Beides ist eine Gaumenfreude und das freundliche Restaurant empfehlenswert. Im Hintergrund leuchten die Berge im Abendrot.

Dubrovnik (16.5.25)

Die Fahrt führt uns am Neretva Delta entlang mit einer einzigartigen Aussicht. Das bekannte Mandarinen Anbaugebiet an der Adria lässt uns den einen oder anderen Fotostopp machen.

 

Bosnien und Herzegowina hat einen Adria Meeranschluss in Neum. Nördlich und südlich befinden sich jedoch die Strände von Kroatien. Darum umfahren wir Neum über die Halbinsel Peljesac in Kroatien. Die neue Brücke aus dem Jahr 2022 ist 2404 Meter lang und die Strasse führt durch das geschichtsträchtige Ston aus dem Mittelalter. Hier befindet sich mit 5.5 Kilometer die längste erhaltene Wehrmauer von Europa und die zweitlängste der Welt. Nur die chinesische Mauer mit 21.196 km ist länger ;-).

Diese Burg schützte im Mittelalter die Halbinsel vor Räuber, welche das weisse Gold (Salz) aus den seichten Buchten begehrten. Welches massgeblich zum Reichtum der Seerepublik Ragusa gehörte. Heute werden in diesen seichten Gewässern Austern gezüchtet.

Wir campen in Orasac auf dem Camp Pod Maslinom, Sehr praktisch gelegen und nur 15-20 Minuten mit dem Bus nach Dubrovnik. Um 13.30 kommen wir dort an, essen Mittag und sind 14.05 auf dem Bus. Der erste Anblick ist beeindruckend. Der Miceta Turm wird in der Serie Game of thrones auch immer wieder gezeigt.

Archäologische Funde zeigen, dass bereits 300 Jahre vor Christus auf dem Felsen von Dubrovnik illyrische Siedlungen existierten. Dubrovnik gehört mit den 6 Meter dicken und bis zu 25 Meter hohen Mauern zu einer der sichersten Burgen am Mittelmeer. Auch diese Burg gehörte zur Seerepublik Ragusa. Die imposante Festung wurde Mitte des 16t Jahrhunderts errichtet mit dem Ziel sich vor den starken Angriffen der Venezianer zu verteidigen.

Es ist erstaunlich, wie Dubrovnik nach dem Bombenangriff 1991 wieder aufgebaut worden ist.

Auch der alte Hafen mit dem Zollgebäude und dem Handelsplatz geben uns ein Gefühl, das Dubrovnik ein wichtiges Handelszentrum war in seiner Zeit.

Die Gassen sind schachbrettförmig angeordnet und es ist leicht sich zu orientieren. Alle Gassen führen von Ost nach West den Hügeln hinunter und wieder sehr steil nach oben. Die 17000 Schritte heute, müssten wir beinahe als "Squats" einrechnen ;-).

Wir geniessen Eis von A Roma für 4 Euro die Kugel, einen Burek  7 Euro (Spezialität in Kroatien) und einen Apérol Spritz zu beinahe Zürcher Preisen für 14 Euro. Die Bar ausserhalb der Stadtmauer ist es wert zu verweilen.

Es ist Vorsaison und trotzdem hat es viele Touristen. Viele Asiaten und Amerikaner. Auch viele Game of Thrones Fans aus aller Welt wollen Kingslanding (Dubrovnik) besuchen. Die Festung Lovrijenac diente auch als Filmkulisse. Von dort aus geniessen wir die golden hour auf die Altstadt von Dubrovnik.

Wäschetag und Reiseplanung (17.5.25)

Heute steht Wäsche, Sport, Coiffure, Administration und Reiseplanung auf dem Programm. Das Wetter besteht aus strahlend blauem Himmel mit Sonnenschein.

Neben uns parkt ein Camper mit der Aufschrift "Carpe Diem". Was bedeutet: Pflücke den Tag. Selbst nach bald 12 Monaten Reisen sind wir noch daran dieses biblische Prinzip zu lernen und zu leben; jeden Tag bewusst und dankbar anzunehmen :-).


Der Campingstrand ist ein kleiner Hafen. Der Weg ist steil und will verdient werden.


Learnings in Kroatien

  • nach einem Krieg gibt es keine Sieger

  • Frei stehen kostet 400 Euro

  • Geschwindigkeiten wechseln schnell

  • Blitzer hat es sehr viele

  • kroatische Autos sind aufpoliert

  • schnell und vor allem laut beschleunigen muss sein

  • Fisch und Fleisch sind hervorragend zubereitet

  • Kroatien hat gute Strassen

  • Abfall haben sie voll Griff


Kroatien mit rund 4 Mio. Einwohnern hat uns gut gefallen. Morgen geht es weiter nach Bosnien und Herzegowina. Wir sind sehr gespannt auf das für uns völlig unbekannte Land.


 
 
 

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K. V.
K. V.
May 19

Sehr schöne Fotos! :)

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