Spanien hat so viel mehr zu bieten, als ich gedacht habe. Geschichtlich und geologisch ein Traum. Die Fahrt Richtung Süden verzögert sich, weil es hier so warm und schön ist.

Spanien- La Azohia (18.1.2025)
Wir parken direkt am Meer und geniessen das friedliche Fischerdorf am Ende der Küstenstrasse. Tamara liest im Buch und ich sammle schöne Steine. Ich liebe das Geräusch, wenn die Wellen die Steine vor sich her auf den Strand schieben und die rollenden Steine ein schönes Geräusch verursachen. Auch in der Nacht hören wir nur den Wellengang und am Morgen die grauen gurrenden Tauben.
Spaziergang nach Isla Plana (19.1.2025)
Der Weg ist beleuchtet und mit Palmen gesäumt. So ist es ein Genuss in das nahegelegene Isla Plana zu laufen. Die Sonne ist warm und das Kleider-Schichtenprinzip bewährt sich. Im Spar decken wir uns mit Apéro und Zmittag ein und essen am Strand. Es fühlt sich als grosses Privileg an, mit dieser Aussicht und einem so schönen Ort das mittagessen zu geniessen. #schönischswennsschönisch :-)
Ausklang des Tages mit dem was wir am liebsten machen. Tamara den farbigen Sonnenuntergang anschauen und ich farbige Steine sammeln. Heute habe ich mich jedoch auf Mosaikplatten fixiert. Irgendwie faszinieren mich diese Platten an einem Strand in der Nähe von Cartagena und die Fantasie nimmt überhand.
In solchen Momenten bin ich versucht ein "Schwurfler" zu werden. Hier meine "Verschwörungstheorie zu den Platten: "Illegaler Bauschutt aus antiken Zeiten im Meer versenkt". Heute wohnen dort schliesslich über 220'000 Einwohner und die komplette Stadt ist auf der antiken Stadt aufgebaut worden. Schon damals arbeiteten über 40'000 Menschen in den Silberminen und die Stadt war entsprechend gross.
Fahrt nach Cala Blanca (19.1.2025)
Unser Tagesziel ist die Cala Blanca mit den Felsenhöhlen.

Spoiler: Hier vorab ein Bild der atemberaubenden Kulisse von Cala Blanca.
Bolnuevo - die Stadt mit den skurrilen Felsen
"Hey Schwitzer" begrüsst uns ein Mann auf einem Chopper Motorrad. Ich grüsse zurück mit breitem Zürichdeutsch und er überholt mit schallenden Lautsprechern mit Schweizer Ländlermusik. Die Freude jemanden aus der Heimat zu treffen muss grenzenlos sein. Das ist verständlich, weil es hier wirklich nicht viele Schweizer gibt... ;-)
Bei den Felsformationen angekommen, spricht mich ein Strassenverkäufer an. Von meinem Sohn habe ich im gemeinsamen Urlaub in Mozambique gelernt, mich auf ein Gespräch einzulassen. So haben wir eine herzliche Begegnung und einen spannenden, freundlichen Austausch. Wir wünschen uns gegenseitig noch Gottes Segen, weil auch in Ghana viele Menschen an Jesus glauben.
Fahrt über vom Meer über die Berge
Auf der Fahrt über die Berge wird klar, warum es im Migros das ganze Jahr Tomaten etc. gibt. Teilweise erstrecken sich die Ganzjahres-Treibhäuser flächendeckend über ganze Täler. Übrigens ist jetzt Saison und die Mandarinen und Orangen sind so fein, dass beinahe die Geschmacksknospen explodieren.
Auf der Fahrt wird immer mehr sichtbar, dass die Landschaft hier auch von Vulkaneruptionen mitgestaltet worden ist. Wir sind übrigens nicht auf der Schnellstrasse, sondern auf einer alten Nebenstrasse unterwegs. Solche Extrakilometer lohnen sich immer wieder.
Cala Blanca
Diese Bucht hat hat ihren Namen wegen dem weissen Sand. Wir sind jedoch in einer Nebenbucht mit schroffen Felsen und Höhlen. Ich fliege noch etwas mit der Drohne und ich lerne, dass Seitwärtsflüge nur auf einer bestimmten Höhe gefahrlos sind. Wer in einem Tal oder einer Bucht seitwärts oder rückwärts fliegt, riskiert einen "Kamikazeflug". Und so suche ich die Drohne zwischen den Sträuchern, weil ich nicht weiss, wo sie ist. Die Funktion mit Piepen und Leuchten hilft, wenn die Distanz nicht zu gross ist- oder der Akku platt. Ich finde die Drohne und sie sieht auf den ersten Blick noch funktionstauglich aus. Auf den zweiten Blick erkenne ich den Schaden und wechsle die zwei defekten Rotorblätter aus.
Es hat überall Schilder, dass hier nicht gecampt werden darf. Das heisst, keine Stühle oder Markise draussen. Oder heisst das auch nicht im Auto übernachten? Als die ersten spanischen Camper nach dem Eindämmern die Bucht verlassen, machen auch wir uns auf den Weg zu einem anderen Schlafplatz.
Calabardina
Ja, jeder Sonnenuntergang sieht auf den Bildern ziemlich gleich aus. Aber wenn du dort warst, ist jeder Sonnenuntergang das ultimativ einzigartige und emotionale Erlebnis.
Cala Volcanica- Isla Negra (20.1.2025)
Trotz schlechter Wetterprognose scheint heute die Sonne bei 16 Grad. Wir nutzen das schöne Wetter und fahren an die Cala Volkanica. Hier ragen schwarze vulkanische Felsen aus dem Wasser und auch das Gestein ist entsprechend spannend. Hier sind wir wirklich im Süden von Spanien angekommen. Denn hier überwintern viele Camper in den verschiedensten Ausführungen. Auch eine Concord mit eingebauter Garage für den Smart steht an der Küste. Gleich daneben der selbst umgebaute Kastenwagen mit dem Kamin auf dem Dach zum Heizen und Kochen. Gefühlt würde ich die Länder-Statistik so definieren: 1. Deutschland, 2. Niederlande, 3. Frankreich, 4. UK/Belgien und andere.
Die Küstenwege sind schmal und steil. Darum sind auch die Spaziergänge nicht so ausgiebig. Heute stellen wir die Stühle und den Tisch in die Büsche vor dem Camper und essen das Mittagessen unter freiem Himmel.

Ich feiere bald meinen 40. Geburtstag mit Tamara. Das heisst, dass wir schon 40 Mal zusammen Geburtstag gefeiert haben. Tamara backt zum Jubeltag einen Zopf und einen von mir gewünschten Zitronenkuchen.
Zum Abendessen trinken wir einen "Editione Cinque Autoctoni- Fantini 2022, den wir aus der Schweiz für besondere Momente mitgebracht haben. Morgen um 9.00 Uhr hat Tamara etwas Besonderes organisiert. Ich bin schon voller Vorfreude.
Geode von Pulpi (21.1.2025)
Tamara überrascht mich mit einem festlichen Frühstück. Ein wunderbarer Sonnenaufgang erleben wir vom Frühstückstisch aus.
Bereits um 8.15 fahren wir los zur Geode von Pulpi. In der alten Bergwerkmine wurde 1999 durch Zufall der weltweit grösste Kristall entdeckt. In diesen wollen wir heute einsteigen. Der Innenraum ist voller Kristalle und hat ein Volumen von 8x2 Meter. Auch in Mexiko sind sie der Meinung, dass ihr Kristall der grösste ist. Wir Schweizer verhalten uns da neutral und geniessen es hier zu sein. Bereits der Weg dorthin ist eine Entdeckungsreise; wir sehen Mineralien, welche unter UV Licht in den hellsten und unterschiedlichsten Farben leuchten, die Spuren der Sprengungen für die Abtragung der verschiedenen Mineralien und die Bedingungen der Bergarbeiter. Auch die Tunnelgewölbe, welche den spannenden Gesteinsadern entlang führen, sind atemberaubend.
Um den Kristall von innen zu sehen steigen wir mit Handschuhen und Haarnetzen in den Kristalleingang. Den Helm müssen wir abziehen, weil der Eingang doch sehr eng ist. Der Innenblick im Kristall ist unbeschreiblich schön. Meter lange Kristalle ragen in den Innenraum. Die Wände zu 100% mit Riesenkristallen übersäht. Ich kann mich kaum sattsehen.
An der Cala Cristallo haben wir 31.5 Grad an der Sonne auf unserer Thermometer-anzeige. Dort besuchen wir die skurrilen Felsformationen und nutzen die gute Internetverbindung für Socializing mit unserer Familie.
In Playa Vera habe ich ein ausgezeichnetes Restaurant Lua Puerto Rey gefunden. Dank einem "Weihnachtsbatzen" von meinem Vater, wählen wir ein feines gediegenes Restaurant aus. Bereits um 18 Uhr wollen wir Abendessen und die Bedienung lacht uns fast aus, weil die Küche erst um 20 Uhr öffnet... :-) Zwei Stunden sind etwas lange für einen Apéro und so spazieren wir noch etwas durchs Dorf und den Strand entlang. Dadurch erleben wir einen weiteren Sonnenuntergang im nahe gelegenen Vogelbeobachtungsgebiet.
Das Essen und die Bedienung sind fantastisch und das Restaurant bekommt 5 Sterne. Und meine einmalige Begleitung Tamara erhält nicht nur 5 Sterne, sondern 6 Planeten. Denn heute stehen Mars, Jupiter, Uranus, Neptun, Venus und Saturn in einer Reihe Spalier. Es ist schliesslich auch ein besonderer Tag.
Carboneras (22.1.2025)
Die Fahrt führt uns durch die Berge. Es erstaunt nicht, dass es hier so viele Bergwerke gibt. Die Gesteinsvorkommen sehen wir an den vom Regen abgetragenen Bergketten.
Die Farben geben uns einen Vorgeschmack auf die Regenbogenberge in Peru.
In Carboneras finden wir den perfekten Schlafplatz am Strand mitten in der Stadt. Wir laufen den Strand rauf und runter und geniessen das milde Wetter und die frühlingshaften Temperaturen. In der Hafenregion stehen die Trucks Schlange um die Erde der Bergwerke abzuladen. Grosse Förderbänder schaufeln das kostbare Gut in den Schiffsbauch. Bereits zwei andere Schiffe warten auf dem Meer, um beladen zu werden. Wir bewandern auch den nördlichen Strand und bleiben auf einer Bank in der Sonne hängen. Es ist einfach zu schön. Ich muss noch etwas "schaffen" und beginne die schönsten Steine am Strand aufeinander zu türmen. Was mir mehr oder weniger gut gelingt.
Los Muertos Beach (23.1.2025)
Garucha ist bekannt für die roten Krabben und für den schönen Strand. Wir spazieren rund 2 Stunden am Strand und geniessen das warme Wetter heute ist es zwischen 20 und 25 Grad. Nun geht es an die Los Muertos Beach. Dort will ich unbedingt meine neue Badehose, welche ich von einem guten Arbeitsfreund geschenkt bekommen habe, einweihen. Das Wasser ist kühl und die neue Paul-Shark isoliert nur mässig :-). Trotzdem geniesse ich das kühle Nass und das Salz auf der Haut. Die Bucht hat ihren Namen nicht wegen den vielen Haifischen, sondern wegen der starken Strömung, welche Unwissende ins weite Meer zieht. "Darum" schwimme ich nicht so weit und lasse lieber noch etwas die Drohne fliegen.

Der Strand ist der absolute Hammer. Wir bleiben den ganzen Tag und ich verbrenne mir die Handrücken, weil ich mit den Sandkörnern ein Mosaik erstelle. Ich habe mir das einfacher vorgestellt und verliere fast die Geduld bis es fertig wird.
Unseren Schlafplatz entdecken wir im nahegelegenen Vulkan Mesa Roldan. Wir finden einen tollen Platz zwischen den Büschen. Danach erkunden wir die Umgebung. Scheinbar war die Cabo del Gata nach der weltweiten Überschwemmung vom Meer umgeben und nur der Vulkan ragte aus dem Wasser. Darum wurden auch fossile Korallen gefunden. Heute ist der Meeresspiegel tiefer und das Cabo del Gata ist eine Halbinsel.
Wir wollen unbedingt noch den Sonnenuntergang beobachten und geniessen nachher das Sternenspektakel von unserem Bett aus. Ich habe mich nicht so schlau gemacht über die Planetenkonstellation. Darum staunen wir über die "farbigen" Planeten und die weissen Sterne. Ich versuche noch das Sternenbild mit der Handy Kamera einzufangen. Danach schlafen wir in totaler Ruhe ein.
Danke für das Kopfkino!🔅
♥️