top of page

Spanien - Ebro Delta nach Cartagena

tamarablattmann

Wer hätte Flamingos im Januar im Ebro Delta erwartet? Wir auf jeden Fall nicht. Wir werden von 100erten und gefühlten 1000enden von Flamingos überrascht.

Erster Tag im Ebro Delta (12.1.2025)

In der Zwischenzeit läuft die Heizung auch wieder reibungslos. Die Fehlermeldung E122H unserer Truma Heizung hat und kalte Sorgen bereitet. Glücklicherweise haben wir einen Höhenkit für sauerstoffärmere Höhen ab 2000 Meter über Meer eingebaut, mit dem wir auf eine Pumpe umschalten können mit weniger Treibstoffzufuhr. Diese läuft ohne Probleme. Darum heizen wir "vollgas" 30 Minuten auf 30 Grad, um die Brennkammer durchzufegen. Das funktioniert. Nach zwei Versuchen übernimmt auch die Standardpumpe ihre Arbeit wieder. Da sind wir sehr froh, weil es jetzt in der Nacht doch wieder 4 Grad sind.


Tagsüber haben wir jetzt 16 Grad an der Sonne und vor allem wenn es windstill ist. Der Wind beschenkt uns am Strand mit einem gratis Peeling. Trotzdem kämpfen wir uns gegen den Wind Richtung 4 km entferntem Leutturm. Wir gewinnen den Kampf trotz Dünen, Wellen und Wind. Der Leuchtturm ist bereits in Sicht.

Die Wanderung gegen den Wind hat Kraft gekostet. Nach der Ankunft am Far del Fangar gönnen wir uns ein Mittagessen. Tamara hat glücklicherweise Proviant mitgenommen. Nach dem Essen sind wir sicher- die nächste Dentalhygiene lassen wir aus - der Sand hat ganze Arbeit getan :-)


Der Rückweg mit Rückenwind ist um einiges einfacher. Wir kommen glücklich und müde wieder beim Auto an. Jetzt geht es auf zum ersten Flamingo Aussichtsspot. Ob wir wohl Flamingos im Januar antreffen? Am Bassa de l`Estella beobachten wir die Vögel und plötzlich entdecken wir ein Flamingopaar. Wir freuen uns sehr. Unser erster Gedanke: "Sicher ein Pensionierungs-Flamingopaar, welches den Abflug in den Süden nicht mehr geschafft hat."

Wir laufen noch um den ganzen See und finden keine Flamingos mehr. Jetzt wollen wir noch schauen wo der Ebro in das Mittelmeer fliesst und gehen an den Mirador del Zigurat - Desembocadura de l`Ebre. Anschliessend schlendern wir noch an der Strandpromenade entlang und geniessen die Abendstimmung.

Die Heimfahrt durch das Flussdelta ist entschleunigend und bereitet uns auf die Nachtruhe vor.



In der Nacht hören wir die Vögel und die Frösche bis wir zufrieden einschlafen.


Ebro Delta - Flamingotag (13.1.2025)

Tiefenentspannt erwachen wir bei Sonnenaufgang. Das Wetter ist schön und windstill.

Heute wollen wir die Sanddünen der Playa der Trabucador besuchen. Kaum losgefahren trauen wir unseren Augen nicht. Das können im besten Fall Möwen sein. Nein, es handelt sich um ein Riesenschwarm Flamingos, welche in der Morgensonne im Wasser waten. Wir bleiben sicher 1 Stunde und beobachten die Vögel.


In der Nähe muss es ein Weibchen geben, weil die Flamingo Männchen ganz aufgeregt den Kopf nach links und nach Rechts schwenken. Dabei laut schnattern und dann die Flügel weit zur Schau spreizen. Danach wird der Kopf entweder nach vorne gestreckt oder auf den Rücken "verknotet". Das ist ein richtiges Spektakel.


Der Weite Strand Playa der Trabucador wird bewandert, obwohl die Wasserlachen der starken Regenfälle den Weg teilweise zu einem Irrgarten der Überquerung macht.



Kaum 10 Minuten weiter sehen wir in allen Gewässern Flamingos. Wir bleiben bis am Abend und sind begeistert von den Balzritualen und Rudelverhalten. Irgendwie können wir uns vorstellen, dass es so etwas wie "Flamingosucht" gibt :-). Auf jeden Fall können wir uns kaum sattsehen.



Auf der gegenüberliegenden Seite kommt der Mond und die Flamingos leuchten im Abendrot.



Von den Eindrücken erfüllt und dem Flamingogeschnatter in den Ohren schlafen wir ruhig ein. Morgen gibt es eine 4-5 Stundenfahrt nach Cartagena und da wollen wir ausgeruht sein.


Spontane Übernachtung am schönsten Strand vor Denia (14.1.2025)

Wir verlassen das Ebro Delta und fahren Richtung Süden. Beim Wegfahren stellen wir fest, dass der gleiche Camper wie letzte Nacht neben uns geparkt hat. Der Niederländer grüsst fröhlich beim Wegfahren.

Die Fahrt dauert mehrere Stunden und eine unserer Lieblingsbeschäftigungen neben Sightseeing ist Predigten hören. Einer unser Lieblingspastoren ist Tobias Teichen vom ICF München. So suchen wir uns nach Themen eine spannende Predigt auf YouTube und reden anschliessend darüber, was das gehörte aus der Bibel mit unserem Leben zu tun hat. Heute geht es um die Freiheit, wenn wir Vergebung in unserem Umfeld anwenden. Spannend, weil es sonst nicht viele "Wiedergutmachungsrezepte" gibt.

Erst um 14 Uhr bekommen wir Hunger und suchen nach einem passenden Ort, den wir in Platja Santa Ana an der Carrer Riu Serpis finden. Dort essen wir "Zmittag-Znacht" und gehen am Strand spazieren. Es ist ein besonders schöner Strand. Privathäuser bis zur Düne und dann freier Strand bis zum Meer so weit das Auge reicht.


Wir laufen bis die Sonne untergeht und Tamara bleibt noch am Strand bis sich die letzten Farben im Schatten der Nacht verabschieden.


Die Sonne sollte über dem Meer aufgehen und so entscheiden wir uns früh ins Bett zu gehen, damit wir ohne Wecker pünktlich zum Sonnenaufgang erwachen.


Day Trip in Denia (15.1.2025)

Wir erwachen um 7.50 Uhr und die Sonne geht um 8.10 auf. Das heisst, dass wir zügig aus den Federn müssen, um das Morgenrot noch zu sehen. Ganz knapp schaffen wir es und werden dankbar von der aufgehenden Sonne begrüsst.



Nach einigen Schritten in der wärmenden Morgensonne meldet sich der Hunger. Schon bald sitzen wir am Frühstückstisch und starten unseren Tag mit einem ausgiebigen Frühstück.


Frisch gestärkt fahren wir nach Denia und parken dort direkt am Strand, wo wir am Abend auch schlafen werden. Der Gehweg ist nur 7 Minuten von Stadtzentrum weg.



Im Zentrum von Denia thront eine maurische Burg. Die Altstadt umschliesst den Burghügel und der gigantische Hafen umsäumt die Stadt. Eindrücklich ist auch der Stollen aus dem 2. Weltkrieg, den die Einwohner zum Schutz vor Flugangriffen quer durch den Berg gebaut haben. Die Restaurants sind preiswert und so geniessen wir ein köstliches 3 Gang Menu mit Wein und Wasser für total 34 Euro.



Den Nachmittag geniessen wir in der Abendsonne im Hafen und gehen früh schlafen.


Morgen geht unsere Reise weiter nach Cartagena.


Fahrt nach Cartagena (16.1.2025)

Heute suchen wir einen Campingplatz mit Waschmaschine. Unsere Wäschezeine ist voll.

Die ersten beiden Plätze sind bereits voll und wir fahren rund 20 Minuten aus der Stadt.

Dort finden wir einen gepflegten Platz mit sauberer Infrastruktur. Heute mal ohne Meersicht, dafür hinter dem Schrottplatz ;-). Der Platz ist ruhig und dient dem Zweck.

Unser Host gibt uns noch einen Tipp, wo wir am Besten mitten in Cartagena einen Parkplatz finden. Gleich bei der Universität hat es grosse und kostenlose Parkplätze. Den Rat nehmen wir gerne an und werden davon morgen profitieren.


Cartagena - eine Reise Wert (17.1.2025)

Der Aufstieg zum Castello führt durch einen Garten in dem wilde Pfaue leben. Scheinbar spüren sie bereits den Frühling, obwohl es heute nur 15 Grad ist. Wir geniessen die Zeit und freuen und an den farbigen Vögeln und ihrem treiben.


Auf dem Castello angekommen eröffnet sich uns eine 360° Panoramasicht über Cartagena. Vor 2000 Jahren war die Stadt bereits riesig und ein bedeutendes Handelszentrum.



Erst in den 90er Jahren wurde damit begonnen das römische Theater freizulegen. Noch heute sind die Fassaden einzelner Häuser stehen geblieben, welche den Ausgrabungen weichen mussten. Cartagena wurde 227 vor Christus vom karthagischen Feldherren Hasdrubal dem Schönen, dem Schwiegersohn von Hannibals Vater Hamilkar Barca gegründet. Das Karthagische Reich war eine antike Handelsmacht, welche zwischen dem Jahr 825 vor Christus und dem Jahr 146 vor Christus die Meerengen zwischen Sizilien und Afrika, bzw. die Meerenge von Gibraltar beherrschten. Im Jahr 146 vor Christus besiegten die Römer die Karthager.



Die Kunst der Spanier begeistert mich. Die Formen und Farben sind für mich grosszügig und lebensbejahend. So sind auch die Graffitis hier eher schön und ästhetisch.


Die Stadt selber beeindruckt durch die stattlichen Gebäude. Die Renovationen verschlingen viel Geld und darum sind alt und neu nahe beieinander. Sehr beeindruckend ist auch die 4.8 Meter hohe Skulptur Victor Ochoa. Der nackte Mann ist zusammengekauert und sucht Schutz. Die Stadt hat diese emotional beeindruckende Skulptur zur Ehren aller Opfer von Terrorismus aufstellen lassen.


Wir lassen die Stadt auf uns einwirken und geniessen ein 3 Gang Menu inkl. Getränke für 15 Euro. Das Restaurant füllt sich innert weniger Minuten mit Einheimischen- glücklicherweise keine Touristenfalle. Wir lassen es uns im Las Termas schmecken.



Ein Höhepunkt und nicht zu verpassen, ist das Casa Fortuna. Eine römisches Haus mit über 200m2. Sehr eindrücklich, wie dieser Handelsmann in seinem Haus gelebt hat. Der Privatbereich ist vom Geschäft abgetrennt. Das heisst beide Bereiche haben eine separaten Eingang zur Strasse. An der Schwelle in die privaten Räume ist im Boden das Mosaik "prosperierende Zukunft" auf lateinisch zu sehen.


Tamara hatte gestern in einer spanischen Zeitung gelesen, dass das idyllische Dorf La Azohia bei Campern sehr beliebt ist. Wir wären nicht auf das kleine Dorf gekommen und fahren spontan dorthin. Im 400 Seelendorf hat es gefühlt 100 Camper, trotzdem finden wir einen Platz direkt am Meer. Nach dem Sonnenuntergang freuen wir uns noch über ein gutes Glas Wein in der Strandbar.





35 Ansichten0 Kommentare

Aktuelle Beiträge

Alle ansehen

Comentarios

Obtuvo 0 de 5 estrellas.
Aún no hay calificaciones

Agrega una calificación

© 2023 by after-work-balance ü50 ON THE ROAD

bottom of page